Richtig ausruhenSchlaf allein macht nicht fit

Trotz ausreichendem Schlaf fühlen sich viele nach dem Wachwerden müde. Laut der amerikanischen Ärztin Saundra Dalton-Smith holen wir uns Erholung nicht nur aus Schlaf. Was es mit verschiedenen Kategorien von Erholung auf sich hat.

Menschen mangele es an anderen Stellen - nicht beim Schlaf - an ausreichender Erholung. Das sagt die amerikanische Ärztin Saundra Dalton-Smith. Sie hat sich intensiv mit Erholung beschäftigt und teilt diese in sieben verschiedene Kategorien auf. Demnach gibt es physische, mentale, sensorische, kreative, emotionale, soziale und spirituelle Erholung. Was es mit den Unterscheidungen auf sich hat.

Dass wir bei physischer Erholung zunächst an Schlaf denken, liegt auf der Hand. Doch Schlaf sei eine passive physische Erholung, Saundra Dalton-Smith. Eine aktive physische Erholung gebe es auch.

"Schlaf ist passive physische Erholung. Aktive physische Erholung gibt es auch – zum Beispiel Yoga oder Massagen können dem Körper helfen, dass er sich entspannt."
Krissy Mockenhaupt, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Etwa alle zwei Stunden eine Pause bei einem vollen Tag

Mentale Erholung können wir erreichen, wenn wir während eines Acht-Stunden-Arbeitstags kurze Pausen einlegen – beispielsweise durch einen Powernap. Regelmäßige Pausen sollten wir bei einem vollen Tag etwa alle zwei Stunden machen, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Krissy Mockenhaupt. Sensorische Erholung erreichen wir, wenn wir uns immer wieder von Außeneinflüssen abschotten, die uns den Tag über begleiten. Hier kann es helfen, die Augen zu schließen und sich Ruhe zu gönnen.

Wir sollten uns mehr Achtsamkeit gönnen und nicht ständig nebenbei Podcasts hören oder jede freie Sekunde nutzen, um aufs Handy zu glotzen, sagt unsere Reporterin. Damit gemeint sein kann auch, dass wir uns von Menschen erholen, die uns Energie kosten. Wir könnten uns auch Leute suchen, mit denen wir uns wohlfühlen.

Auch möglich ist, dass wir mehr Zeit allein verbringen. Krissy meint, es sei aber typabhängig, ob Zeit allein oder mit anderen besser für die Erholung ist. "Introvertierte Leute brauchen mehr Zeit für sich selbst als extrovertierte, um sich zu erholen."

Nicht ständig versuchen, Probleme zu lösen

Emotionale Erholung bedeutet, dass wir mit jemandem darüber sprechen, was uns eigentlich belastet – egal ob das ein guter Freund ist, die Partnerin oder auch ein*e Therapeut*in. Die letzten Kategorien, die laut der Ärztin Saundra Dalton-Smith zur Erholung beitragen können, sind spirituelle und kreative Erholung. Krissy erklärt, dass kreative Erholung bedeutet, dass wir nicht ständig versuchen sollen, irgendwelche Probleme zu lösen – wir sollten lieber Pause machen und uns inspirieren lassen.

Krissy: "Menschen in besonders kreativen Berufen kennen das – wenn man irgendwo gar nicht weiterkommt, dann bringt es meistens auch nichts, non stop über das Problem nachzudenken. Denn meistens kommen nach der Pause von diesem Brainstorming wieder bessere Ideen."

Um spirituelle Erholung wahrzunehmen, müssen wir nicht unbedingt gläubig sein, erklärt unsere Reporterin. Beten könne Gläubigen aber durchaus guttun. Ansonsten hilft meditieren oder Beschäftigungen, die das Gefühl geben, einen Sinn im Leben zu haben.