Republikaner Benjamin Wolfmeier"Trump hat mich durch seine Arbeit einfach überzeugt"
Benjamin Wolfmeier, Mitglied der Republicans Overseas Germany, hat den US-Wahlkampf von Deutschland aus erlebt. Früher war er Trump gegenüber sehr kritisch – jetzt unterstützt er ihn.
Dieser Artikel ist vor der Bekanntgabe des Ergebnisses der Midterms-Wahlen 2018 entstanden.
Benjamin Wolfmeier ist Mitglied der Republicans Overseas Germany. Der Halb-Amerikaner, der in Hannover lebt, freut sich auf die Midterms. Die Republikaner werden nämlich ein richtig gutes Ergebnis erzielen, glaubt er.
"Ich gehe von einem sehr guten Ergebnis für die Republikaner aus."
Seine Partei werde die Mehrheit im Repräsentantenhaus knapp halten können und im Senat sogar fünf bis sechs Sitze dazu gewinnen, da ist er sich sicher. Für Trumps weitere Amtszeit wünscht er sich, "dass es mit der Wirtschaft weiter bergauf geht, als es das ohnehin schon tut". Er will weitere Signale von Trump, etwa ein Infrastrukturprogramm, das dem Land einen Schub geben würde. Die Infrastruktur liege nämlich am Boden.
Vom Kritiker zum Unterstützer Trumps
Früher war Benjamin Wolfmeier Trump gegenüber sehr kritisch, sagt er. Mittlerweile unterstützt er ihn aber. Vor allem wegen seiner Politik, die die amerikanische Wirtschaft stärke.
"Trump hat mich durch seine Arbeit einfach überzeugt."
Anfang des Jahres sei Trump relativ unbeliebt gewesen in den USA, erzählt er weiter. Aber durch die gute wirtschaftliche Lage habe sich die Grundstimmung verändert und Trump mehr und mehr Zustimmung bekommen.
Fall Kavanaugh: "Schmutzkampagne der Demokraten"
Im Zusammenhang mit der Affäre um den US-Richter Brett Kavanaugh spricht Benjamin Wolfmeier von einer "Schmutzkampagne" der Demokraten. Sollten sie die Mehrheit im Repräsentantenhaus nicht gewinnen, läge das daran, glaubt er.
Diverse Medien, darunter auch Deutschlandfunk Nova, berichten, dass Trump die Einwanderungspolitik in den Mittelpunkt seines Wahlkampfs stellt. Aktuell haben sich mehrere US-Sender geweigert, einen Werbespot der Republikaner auszustrahlen, weil er als rassistisch kritisiert wird. Das Flüchtlingsthema sei - neben der Wirtschaft - "in den letzten eineinhalb Wochen ein großes Thema gewesen", sagt Benjamin Wolfmeier.
"Die Angst war schon vor Donald Trump da"
Die Einwanderung von Migranten mache vielen Leuten Angst – aber der US-Präsident sei nicht die Ursache dafür, sondern die Angst sei schon lange vor Donald Trump dagewesen.
"Gerade in Kalifornien und in Texas gibt es einige Städte, die von Illegalen regiert werden."
Offensiver Trump-Fan
Amerikaner, die in Deutschland leben, würden ihre politische Überzeugung häufig nicht an die große Glocke hängen, meint Benjamin Wolfmeier. Gerade konservative Wähler würden dann nämlich häufig in ein schiefes Licht gerückt. Deshalb verhielten sich viele eher neutral.
Er selbst habe aber für sich entschieden, offensiv damit umzugehen, Trump-Fan zu sein. Wenn er im Sommer mit seiner Trump-Mütze auf die Straße gehe, werde er häufig angesprochen und Leute flüsterten ihm zu: "Ich find den auch gut!" Er antworte dann immer: Das können Sie ruhig laut sagen, wir sind hier in einer Demokratie!
Die Midterm Elections sind die Halbzeit- oder auch Zwischenwahlen in den USA, die jeweils in der Mitte der jeweils vierjährigen Amtszeit des US-Präsidenten stattfinden. Wie auch die US-Präsidentschaftswahl finden sie stets am Dienstag nach dem ersten Montag im November statt. Gewählt wird der US-Kongress, also die Legislative der USA. Der Kongress besteht aus zwei "Häusern": dem Repräsentantenhaus mit 435 Sitzen und dem US-Senat mit 100 Sitzen. Alle zwei Jahre werden ein Drittel der Senatoren und das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt. Gleichzeitig wird auch ein Teil der US-Gouverneure und die Zusammensetzung der Parlamente der meisten Bundesstaaten neu bestimmt.
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