HerbstwetterRegentropfen: Bei einem Zentimeter ist Schluss

Das Jahr 2017 ist nach meteorologischen Erkenntnissen vor allem eins: nass. Das freut die Pilze und Pilzsammler, aber auch Regenfans kommen auf ihre Kosten.

Laufen im leicht erfrischenden Nieselregen, gemütlich im Bett liegen, wenn es draußen richtig vom Himmel rauscht - so mag Deutschlandfunk Nova Reporter Martin Schütz den Regen am liebsten. Und hat sich gefragt: Wie groß kann eigentlich so ein Regentropfen werden?

Die kleinsten gibt's bei Sprühregen - da sind es die Tropfen nur winzige ein bis zwei Millimeter groß. Bei einem richtigen Regenschauer sind es in der Regel um die drei Millimeter. Und bei einem Gewitterguss haben Regentropfen einen Durchmesser von ungefähr einem halben Zentimeter. 

"Durchs Fallen werden Regentropfen immer wieder von der Luft zerrissen. Der größte Regentropfen hat eine Obergrenze von einem Zentimeter im Durchmesser."
Jürgen Vollmer, Meteorologe

Die richtig dicken Regentropfen von einem Zentimeter Durchmesser gibt es allerdings nur im Sommer. Denn dann ist die Luft wärmer und warme Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern. Im Herbst ist Schluss für die dicken Flatschen.

Der Regen kommt von Westen

Wenn Meteorologen von Starkregen sprechen, hat das allerdings nichts mit der Größe der Tropfen zu tun - und auch nicht mit der Länge des Regenschauers. Es kommt vor allem darauf an, welche Regenmenge da vom Himmel kommt. Das ist bei 20 - 30 Litern der Fall. Ob die jetzt in 30 Minuten vom Himmel kommen oder über einen Zeitraum von sechs Stunden, ist bei der Bezeichnung nicht so relevant.

"Wenn Wasser nicht mehr versickern kann, weil der Boden oder der Kanal voll ist, aber weiter Regen nachkommt, darfst du getrost von Starkregen ausgehen."
Deutschlandfunk Nova Reporter Martin Schütz mit der einfachen Formel für Starkregen

Wie viel Wasser vom Himmel kommt, ist in Deutschland sehr unterschiedlich. Wir leben hier in einer West-Wind-Zone, das heißt grundsätzlich regnet es zum Beispiel an den West- und Nordwesthängen der Mittelgebirge mehr. Ganz im Süden, wo die Alpen von Ost nach West verlaufen, regnet es vor allem an den nördlichen und nord-westlichen Rändern.

Im Windschatten der Mittelgebirge - also im Rhein-Maingebiet und vielen Teilen Ostdeutschlands - fällt hingegen teilweise nur die Hälfte der Niederschlagsmenge, die auf den windigen Seiten runterkommt. Und an der Küste ziehen die Wolken natürlich schneller ab als an den Gebirgen, wo sich die Regenwolken auch ganz gerne mal länger stauen.

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