Probleme beim Recycling"Kunststoff ist das Sorgenkind"
Auch wenn in Dortmund die Recyclingmesse startet - wir sind in Sachen Recycling längst noch nicht so gut, wie wir es sein könnten, sagt Sascha Roth vom Naturschutzbund Nabu.
Auf der Recyclingmesse, die heute in Dortmund startet, werden die neuesten Trends der Recyclingbranche vorgestellt - Infrarot-Sensoren zum Beispiel, mit denen Müll-Sortiermaschinen verschiedene Sorten Plastik unterscheiden können. Schön und gut, aber: In Sachen Recycling ist in Deutschland immer noch viel zu tun, sagt Sascha Roth vom Naturschutzbund Nabu.
"Aktuell gehen wir davon aus, dass mehr als die Hälfte des weggeworfenen Verpackungsmülls verbrannt wird."
"Es kommt drauf an, von welcher Abfallfraktion wir reden", meint der Nabu-Experte für Müllverwertung und Recycling Sascha Roth. Während die Recyclingquoten für Glas und Papier ziemlich gut sind, werde seiner Einschätzung nach Verpackungsmüll aus Plastik nach wie vor noch zu häufig verbrannt. "Das ist aus Umweltsicht enttäuschend, weil dieser Müll recht wertstoffhaltig ist - und eigentlich recycelt werden könnte."
Bitte weiter Müll trennen
Die Gründe für dieses Problem sind vielschichtig, erklärt Sascha Roth: Zum einen müsse viel weggeworfener Kunststoff aussortiert und verbrannt werden, "weil eben nicht richtig getrennt wird." Der Nabu-Experte appelliert deswegen an uns Verbraucher, bitte weiter Müll zu trennen, also: Joghurtbecher sorgfältig leeren, Aludeckel abmachen und dann beides in die gelbe Tonne.
Zum anderen gebe es in Deutschland nach wie vor zu viele Müllverbrennungsanlagen, meint Sascha Roth. Verbrennen sei also in vielen Fällen billiger als Sammeln und Recyceln." Aber nicht nur deswegen sieht der Nabu-Experte auch Politik und Wirtschaft in der Pflicht: Die Politik müsse zudem mehr Anreize für Unternehmen schaffen, recycelfähige Kunststoffverpackungen auf den Markt zu bringen, zum Beispiel durch Steuervergünstigungen. Denn: "Es kommt auch auf die Qualität des Kunststoffs an - nicht jeder kann recycelt werden."