MehrwegWeniger Müll beim Take-Away-Essen
Kampf den Einwegverpackungen: Mehrwegschalen gegen Pfand - das ist die Idee, die die Schweizer Firma Recircle etablieren will.
Noch schnell einen Kaffee auf die Hand und einen Snack zum Mitnehmen – Take-aways gibt es ja genug. Und wenn der Becher, die Alubox oder der Pizzakarton leer ist, landet er im Müll.
Das Schweizer Unternehmen Recircle will etwas dagegen tun - es vertreibt Mehrwegverpackungen, um so den Müll an Einwegverpackungen einzudämmen. Dazu braucht es natürlich Partner - Imbisse und Restaurants, die mitmachen.
"Für den Kunden ist es ganz einfach, der geht in ein Restaurant, das das anbietet und kann wählen: Will ich die Wegwerfbox oder will ich die Rebox? Wenn er die Rebox nimmt, zahlt er zehn Franken, nimmt sie mit und kann sie dann gebraucht bei einem angeschlossenen Restaurant zurückgeben."
Jeannette Morath, Gründerin von Recircle, kommt eigentlich aus dem Tourismus. Als Reiseleiterin hat sie auf vielen Hotels weltweit gearbeitet - und den ganzen Müll gesehen, der an den Stränden liegt: "Das hat mich so schockiert, dass ich gedacht habe, irgendwann muss ich mal was machen."
PBT soll Alu oder Styropor ersetzen
Vor Jeannette auf dem Tisch stehen Recup und Reboxen: Ein violetter Becher und zwei Schalen aus dem Kunststoff PBT – Polybutylenterephthalat. Mindestens 100-mal kann man das Mehrweggeschirr verwenden, sagt Jeanette. Die CO2-Bilanz sei spätestens ab der siebten Benutzung besser als die von Einweggeschirr.
Bislang machen rund 70 Restaurants mit und bieten die Mehrwegverpackungen an, die meisten in Bern. Eine Karte auf der Recircle-Website zeigt, welche das sind.
"Was ich mir wünschen würde, wären noch mehr Möglichkeiten, die Boxen zurückzugeben. Weil hier in der Umgebung gibt es doch sehr wenige, die das Recircle-System benutzen."
Das Nooch, ein asiatisches Restaurant in Zürich, hat etwa 400 Schalen bei Recircle eingekauft. Wenn mal eine Box kaputtgeht, tauscht das Berner Unternehmen sie aus. Für das Restaurant sind die Reboxen kein Mehraufwand, sagt Matthias – im Gegenteil. Es muss weniger Einweggeschirr einkaufen, spart also ein bisschen Geld. Doch für die Kunden wird das System erst attraktiv, wenn ein ganzes Netz aus Läden mitmacht. Das findet auch Matthias Weber.
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