Sektionsassistentin Louisa Belz"Ich freu mich jeden Tag, mein Messer anzusetzen und loszulegen"
Den Job von Louisa Belz kennen die meisten von uns nur aus Thrillern: Die 28-Jährige arbeitet als Sektionsassistentin im Rechtsmedizinischen Institut an der Berliner Charité. Louisas Job ist es, die Leichen für die Obduktion vorzubereiten, sie schneidet den Leichnam auf und entnimmt alle Organe. Auch wenn Louisa ihren Job liebt, gibt es eine Sache, die auch sie eklig findet - oder zwei.
Es gibt ja so Berufe, die kennt man nur aus Filmen oder Büchern. Und da ist man vielleicht manchmal auch ganz froh drüber. Louisa Belz hat so einen Job, für den sich die meisten von wohl eher nicht entscheiden würden. Sie ist Sektionsassistentin.
"Ich öffne eigentlich den kompletten Leichnam – also Kopfhöhle, Brusthöhle und Bauchhöhle und ich entnehme auch alle Organe."
Sektionsassistentinnen und Sektionsassistenten sind quasi die rechte Hand der Rechtsmediziner und Rechtsmedizinerinnen. Louisa Belz ist 28 Jahre alt und macht den Job jetzt seit gut drei Jahren. In den drei Jahren hat sie schon fast 1.500 Leichen seziert.
Durch Obduktion lernen, wie der Körper funktioniert
Was für viele von uns wahrscheinlich eher ein Albtraum wäre, ist für Louisa ein faszinierender Job, den sie gerne macht. Sie sagt, sie findet es spannend, sich die Organe einzeln anzuschauen und zu verstehen, wie der Körper funktioniert.
"Ich kann mir ja wirklich jedes Organ einzeln angucken, auch so, wie es im menschlichen Körper drin ist, bevor ich es rausnehme."
Inzwischen kennt Louisa auch schon so ziemlich alle Vorurteile, die andere Menschen ihrem Job gegenüber haben. Darauf reagiert sie aber achselzuckend. Zum Beispiel hört sie oft, dass Menschen, die in der Rechtsmedizin arbeiten, doch nur so Kellermenschen sind. Das sei totaler Quatsch, sagt sie.
"Ich bin auch wirklich ein sozialer Mensch und mir hat meine Arbeit in der Praxis mit den lebenden Menschen total Spaß gemacht und ich kann auch gut mit Omis und Opis und so."
Apropos Omi: Die Oma von Louisa war am Anfang trotzdem nicht ganz so euphorisch, als sie ihr gesagt hat, was sie werden will.
"Meine Oma war am Anfang skeptisch. 'Das sind doch tote Menschen' hat sie gesagt."