RechtsextremismusNeonazi-Hochburgen
Sachsen-Anhalt ist das Bundesland, in dem die Pegida-Bewegung begonnen hatte. Gerade an Ostern konnte dort völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit ein Lager mit großem Neonazi-Konzert stattfinden.
Auch den Burgenlandkreis - der Kreis zu dem Tröglitz gehört - ist nach Andrea Röpkes Einschätzung ein gefährdeter Landkreis, weil dort Sachsen an Sachsen-Anhalt und Thüringen grenzt. Durch die Ländergrenzen wird es für die Polizei bei Straftaten schwierig, die Fahndung aufzunehmen, weil an den jeweiligen Grenzen die Zuständigkeiten wechseln. "Oft werden Verbrechen hier nicht aufgeklärt", sagt Andrea Röpke.
"Fast jeden zweiten, dritten Tag hat ein noch nicht fertiggestelltes Heim gebrannt."
Andrea Röpke nennt die Zahlen "erschreckend". Die ganze Bewegung zeichnet sich bereits seit 2011 ab, mit den Verbrechen der NSU. Andrea Röpke sagt: "Es gab keinen Aufschrei in der Bevölkerung. Das sind Warnzeichen."
Hogesa und Pegida
Es gab weitere Vorfälle, zum Beispiel in Schneeberg im Erzgebirge, wo 2013 ein durch Neonazis angeheizter Mob auf Journalisten losging und mit Fackeln dann zu einem Flüchtlingsheim weiter zog. Als Bewegung hat sich das Ganze dann noch stärker manifestiert, als Hogesa (Hooligans gegen Salafisten) und Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) formierten und immer mehr Anhänger gewinnen konnten.
"Wir haben eine Kultur entwickelt, die immer toleranter gegen rechts wird."
Eine aktuelle Studie belegt, dass jeder zweite bis dritte Mensch in Bayern und in den neuen Bundesländern fremdenfeindlich eingestellt ist.Andrea Röpke betont, dass eine besonders große Gefahr vom Alltagsrassismus ausgeht.