RaumfahrtFrauen im Weltall
Es gibt Schweine im Weltall. Es gibt Affen im Weltall. Es gibt Salat im Weltall. Es gibt Männer im Weltall. Aber es gibt keine Frauen im Weltall - zumindest keine deutschen Frauen. Doch das soll sich jetzt ändern - dank einer Stellenausschreibung der Initiative "Woman in Aerospace".
Hinter dieser Ausschreibung steckt Claudia Kessler. Sie ist selbst Ingenieurin für Luft- und Raumfahrt und hatte als Studentin den Traum Astronautin zu werden, leider hat das nie geklappt. Darum möchte sie heute anderen Frauen helfen, sich diesen Berufswunsch zu erfüllen.Darum hat sie das Projekt Die Astronautin ins Leben gerufen. Die Voraussetzungen:
- ein abgeschlossenes Studium in Ingenier- oder Naturwissenschaften oder eine vergleichbare Ausbildung im militärischen Bereich
- gute physische und psychische Konditionen
- deutsche Staatsangehörigkeit
Deutschland sei ein Entwicklungsland, wenn es um Frauen in technischen Berufen geht, sagt Claudia Kessler im Interview. "Oft ist es von den Eltern oder der Kultur in Deutschland geprägt, dass man sagt: Ach das ist nichts für Mädchen die Technik."
Hinzu kommt: Ausschreibungen für Astronauten gibt es nur alle zehn Jahre - und zwar von der Europäischen Raumfahrtagentur oder von der Deutschen Raumfahrtagentur
"Die letzte Auswahl der Europäischen Raumfahrtagentur fand 2008/2009 statt. Damals wurden sechs Astronauten ausgewählt, davon eine Italienerin. Diese Astronauten fliegen im Abstand von einem Jahr zur Raumstation."
Gleichberechtigung im Weltall
Claudia Kessler glaubt nicht, dass Frauen bessere Astronauten sind als Männer. Ihr geht es um die Vielfalt. "Dass man Männer und Frauen mit im Team hat." In den USA sei es übrigens schon die Regel, dass Astronautenteams zur Hälfte aus Frauen bestehen.
Mit dem Projekt "Die Astronautin" möchte Claudia Kessler genau das auch für Deutschland und Europa erreichen: Gleichberechtigung im All. Noch bis zum 30. April 2016 können sich Kandidatinnen bewerben. Zwei Frauen bekommen am Ende die Möglichkeit, eine Astronautenausbildung am Juri-Gagarin-Kosmonautentrainingszentrum zu absolvieren. Die Mission zur ISS soll noch vor 2020 stattfinden.