RaumfahrtBoeing und SpaceX wollen zum Mars
Unternehmen wie Boeing und SpaceX überbieten sich gerade darin, wer schneller zum roten Planeten kommt. Der Physiker Michael Büker erklärt, warum alle zum Mars wollen.
Boeing-Chef Dennis Muilenburg hat angekündigt, noch 2019 eine Testrakete in Richtung Mars schießen zu wollen und damit das Wettrennen mit SpaceX zu gewinnen. Der Physiker Michael Büker sagt bei Deutschlandfunk Nova, dass Boeing tatsächlich gerade gut im Rennen um den Flug zum Mars ist. Denn Boeing baut die Rakete, mit der die Nasa plant zum Mars zu fliegen. Und Michael Büker glaubt, dass eine erfahrene Raumfahrtagentur wie die Nasa zusammen mit Boeing wahrscheinlich die besten Chancen hat, als erste auf dem Mars zu landen.
Der Mars ist ein Privileg
Letztlich geht es beim Wettbewerb zwischen Boeing und SpaceX vor allem um das Privileg, für die USA wieder Menschen ins All zu bringen, sagt Michael Büker. Die USA seien zurzeit darauf angewiesen, mittels russischer Sojus-Raketen ihre Crew zur Internationalen Raumstation zu bringen. Der Hintergrund: 2011 hatte die Nasa ihr Space-Shuttle-Programm aus Sicherheits- und Kostengründen eingestellt. Seitdem mussten US-Astronauten mithilfe der Sojus-Raketeten zur ISS kommen. "Das wurmt die ganz gewaltig und deswegen ist die Diskussion auf private Unternehmen gekommen", erklärt Büker.
"Die Firmen sollen ihre eigenen Raketen bauen und das schneller tun, als die Nasa das selbst gemacht hätte. SpaceX und Boeing sind darum große Konkurrenten."
Um wieder in die bemannte Raumfahrt einzusteigen, hatte die Nasa vor ein paar Jahren Boeing und SpaceX aufgefordert Raumfähren zu entwickeln. Die größte Schwierigkeit bei dieser Entwicklung sei aber, dass ein Flug zum Mars so lang dauere und dass die Sicherheitsanforderungen dafür extrem hoch seien.
Büker sagt, dass die Entwickler der Raumfähren darauf achten müssen, dass bei den Flügen, die Monate oder Jahre dauern werden, tatsächlich nichts schiefgehen darf. Jeder Sauerstofftank müsse doppelt und dreifach abgesichert sein und diese Technik sei sehr komplex.
Den Entwicklern spielt jedoch in die Hände, dass der Marstag auch ungefähr 24 Stunden dauert und der Planet auch eine ähnliche Schwerkraft besitzt wie die Erde.
"Die privaten Unternehmen überbieten sich natürlich, was ihre Vorhersagen angeht."
Büker erklärt, dass die Firmen Boeing und SpaceX sich mit einem frühen Marsflug profilieren wollen. Sie seien abhängig von Sponsoren. Bei den großen Weltraumagenturen müssten die Pläne dagegen sehr gründlich gemacht werden, denn die Gelder für Flüge zum Mars kommen von den entsprechenden Regierungen beantragt.