Leoparden in MumbaiRaubtier frisst Straßenhund
Hierzulande sorgen wir uns manchmal um wilde Bären oder Wölfe. In Indien aber sind die Leoparden los. In Mumbai streifen sie durch die Straßen. Die Menschen akzeptieren das.
Streunende Hunde sind in der indischen Metropole Mumbai ein großes Problem. Nach Schätzungen gibt es in dem Großraum rund 100.000 davon - und besorgniserregend ist das vor allem deshalb, weil es oft zu Beißvorfällen kommt, und die Hunde Tollwut auf die Menschen übertragen können.
Das Raubtier hilft den Menschen
Neben den wilden Hunden leben in und um Mumbai auch rund 35 Leoparden. Die können natürlich ebenso für Menschen gefährlich sein - erst kürzlich hat eine Raubkatze einen zweijährigen Jungen getötet. Trotzdem sagen Forscher von der Universität Queensland, dass das Zusammenleben mit den Raubtieren den Menschen in Mumbai nützt.
"Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass die Leoparden pro Jahr 1500 streunende Hunde töten, es dadurch zu etwa 1000 Hundebissen weniger kommt, und das umgerechnet 90 Menschen jährlich das Leben rettet, die nicht an Tollwut sterben."
Die Leoparden leben nicht direkt in Mumbai, sondern in einem Nationalpark im Norden, etwa 30 Mal so groß wie der Central Park in New York. Um den Park herum gibt es eine Mauer, die die Menschen zwar größtenteils schützt. Die Raubkatzen können aber über die Mauer springen und durchstreifen so auf Beutezügen auch die Stadt.
"Mumbai ist eigentlich ein positives Beispiel dafür, wie sich so eine schwierige Situation verbessern lässt, ohne die Tiere zu vertreiben oder alle zu töten."
Umsiedlung war die falsche Strategie
Die Biologin und Naturschützerin Vidya Athreya untersucht seit über zehn Jahren das Verhalten der Leoparden in Indien. Sie ist der Meinung, dass es richtig war, die Leoparden in Ruhe zu lassen. Früher wurden sie nämlich eingefangen und umgesiedelt - das habe sie aggressiv gemacht.
Für die Menschen in Mumbai gibt es auch eine Reihe von Verhaltenstipps, die helfen sollen, dass sich Mensch und Leopard nicht in die Quere kommen oder verletzen: Vor dem Haus sollte kein Müll liegen. Wer im Dunkeln raus geht, sollte dabei Lärm machen, damit Leoparden nicht überrascht werden. Und Kinder sollten nicht allein bei Nacht auf die Straße gehen.
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