AngstmacheWas an den Influencer-Warnungen vor Rapsöl dran ist
Ärzte, Ernährungsforscher und Verbraucherschützer empfehlen Rapsöl. Auf Tiktok und Co. schüren manche Content Creator trotzdem Angst vor Krebs und Entzündungen durch das Speiseöl. Warum diese Sorgen um Gesundheitsrisiken unbegründet sind und welches das Beste ist.
Der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie hat die Verkaufsstatistik für 2023 veröffentlich. Und auf Platz 1 der beliebtesten Speiseöle in Deutschland landet: Rapsöl! 78 Millionen Liter davon wurden letztes Jahr in den Privathaushalten konsumiert.
"Rapsöl ist ein sehr gesundes Öl."
Auf Social Media wird vor entzündungsfördernden und krebserregenden Säuren im Rapsöl gewarnt. Jutta Saumweber ist Ökotrophologin und Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Sie erklärt, dass die Content Creator wahrscheinlich die Erucasäure und Linolsäure meinen.
Jedoch ist diese Theorie schon lange widerlegt und entspricht nicht den Fakten. Erucasäure wurde aus dem Raps herausgezüchtet und ist kaum noch vorhanden. Linolsäure ist zwar noch etwas enthalten. Es überwiegt jedoch die gesunde Alpha-Linolensäure.
"Rapsöl wird in der Säuglings- und Kinderernährung eingesetzt und ist dort auch empfohlen."
Insgesamt ist Rapsöl ein sehr gutes Öl mit einer sehr guten Fettsäure-Zusammensetzung und wird deswegen auch in der Säuglings- und Kinderernährung empfohlen, erklärt die Ökotrophologin.
Welches Öl ist gut?
Rapsöl hat den Vorteil, dass es zwei Formen gibt: raffiniertes und kaltgepresstes Rapsöl. Kaltgepresstes Rapsöl ist vergleichbar mit kaltgepresstem bzw. nativem Olivenöl. Diese Öle könne man erhitzen, jedoch nicht zu heiß, erklärt Jutta Saumweber.
Zum Braten und Frittieren sollte man lieber raffiniertes Rapsöl nehmen. Die Ökotrophologin empfiehlt, drei verschiedenen Öle zu Hause zu haben: ein hoch erhitzbares zum Braten, ein kaltgepresstes und ein hochwertiges wie Walnuss- oder Leinöl.