Protest gegen Sex-RoboterSensoren, Flüssigkeiten, Persönlichkeiten
Sex-Roboter sehen aus wie Sex-Puppen, können sich aber eigenständig bewegen. Immer mehr Firmen wollen demnächst solche Sex-Roboter auf den Markt bringen. Prima, sagen die einen. Nicht so toll, sagen einige Wissenschaftler – und haben jetzt eine Kampagne gegen die Sex-Roboter gestartet.
Die Kampagne wird geleitet von Kathleen Richardson, einer Roboter-Ethik-Wissenschaftlerin von der Uni DeMontford in Leicester. Die Forscher kritisieren, dass diese Roboter Stereotypen von Frauen vermitteln und dazu beitragen, dass es keine Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft gibt.
"Der Vorwurf der Forscher: Die Roboter vermitteln das Bild der Frau als Sex-Objekt, das nur zur Befriedigung von – meistens männlichen –Bedürfnissen da ist."
Die Forscher wollen die Aufmerksamkeit auf die ethischen Probleme mit den Sex-Robotern lenken. Und konkret wollen sie, dass die Informatiker und Ingenieure sich weigern, weiter an den Robotern zu arbeiten. Die kalifornische Firma RealDoll will 2017 einen auf den Markt bringen, der sogar sprechen kann. Und die Firma True Companion arbeitet nach eigenen Angaben seit über 10 Jahren an einem Sex-Roboter namens Roxxxy. Der soll angeblich Ende diesen Jahres schon erhältlich sein, berichten einige Medien. Man kann sich jetzt schon Videos mit Roxxxy angucken. Und man(n) kann ihn – bzw. "sie" – sogar schon bestellen.
Was "leisten" die Roboter?
"Roxxxy - etwa 1,70 groß und 54 Kilo schwer - hat Sensoren, die merken, wenn du sie berührst. Sie kann sich auch selbst bewegen und hat Flüssigkeit in sich."
Roxxxys Körper wird also auch warm. Und angeblich hat sie sogar einen künstlich erzeugten Herzschlag. Natürlich kann man auch ihr Aussehen anpassen, also Haarfarbe, Augenfarbe usw. Außerdem kann sie reden…
Einprogrammierte "Persönlichkeiten"
"Es gibt sechs vorinstallierte Persönlichkeiten - von der 'Frigiden Farrah' zur naiven 'Jungen Yoko'. Du kannst aber auch deine bevorzugten Persönlichkeitszüge eingeben."
Zur Anti-Roboter-Kampagne sagen die Hersteller, die Roboter hätten einen positiven Effekt auf unsere Gesellschaft. Roxxxys Erfinder hat dem Sender CNBC gesagt, dass sie nicht als Partner-Ersatz gedacht ist, sondern als Zusatz. Außerdem könne sie Menschen therapeutisch helfen, die Probleme mit Sex haben.
"Roxxxy kostet ab 7000 Dollar, also etwas über 6000 Euro. Die Firma will übrigens auch einen männlichen Sex-Roboter herausbringen, der soll Rocky heißen."
Verschiedene Experten gehen davon aus, dass die meisten Leute in etwa 10 bis 30 Jahren solche Roboter Sex-Puppen zuhause haben werden – auch wenn das gerade noch wie Science-Fiction klingt. In England hat eine Studie aber bereits letztes Jahr schon gezeigt: Jeder Fünfte würde schon jetzt mit einem Roboter ins Bett gehen.