Alternative SexfilmePornos für Frauen: Mehr Innigkeit, Wärme und Ästhetik
Inka Winter fühlte sich als Frau durch Pornos nicht angesprochen. Also hat sie angefangen selbst Sexfilme zu drehen.
Inka Winter stammt aus München, lebt seit 2006 in Los Angeles und dreht mit ihrer Firma ForPlay Films Pornos für Frauen. Angefangen hat Inka als Kostümbildnerin und Stilistin. Aber eine schwierige Beziehung – in der sie wenig Lust auf Sex hatte – brachte sie dazu, Pornos zu schauen. Mit ihrem Freund schaute sie dann verschiedene Pornos an. "Und alles, was der mir gezeigt hat, da dachte ich nur: Oh nee, das hilft mir gar nicht."
Inka hat sich an der Ästhetik der Filme gestört, am sterilen Ambiente, am hellen Licht, das die Genitalien ausleuchtet. Inka fand auch, dass Wärme und Zuneigung in den Filmen fehlte.
"Da fehlt das Innige und das Miteinander. Die Frauen werden benutzt, um dem Mann sexuelle Freude zu bringen."
Inka Winter hatte das Gefühl, dass es in vielen Filmen darum ging, die Lust des Mannes zu befriedigen, nicht aber die der Frau. Am Anfang hat sie dann nur Scherze darüber gemacht, dass sie jetzt selber Pornos dreht, aber der Gedanke hat sich verfestigt. Und dann hat sie ein Mode-Video gesehen, das im BDSM-Stil gedreht worden war. "Und dann habe ich das gesehen und gedacht: Ich will, dass mein Porno so aussieht."
Filme mit einer Ästhetik wie in Mode-Magazinen
Inka hat dann eine befreundete Fotografin gefragt, ob sie sich vorstellen könnte, den Film zu drehen.
Inka ist es wichtig, dass die Filme schön aussehen – ein bisschen wie Modestrecken in Zeitschriften. Sie legt Wert auf Geschichten, die sinnlich und glaubwürdig sind. Also Geschichten von Verführung und Lust, die Frauen sich wirklich vorstellen können.
Pornos für Frauen ist inzwischen eine eigene Branche geworden. Als Inka angefangen hat, Pornos zu drehen, kannte sie andere Porno-Regisseurinnen, wie etwa Erika Lust, noch nicht. Sie hatte demnach auch keine Vorbilder, und sie habe sich ihren eigenen Style entwickelt, erzählt sie.
Bisher hat sie nur mit echten Paaren zusammengearbeitet. Sie spricht mit den Darstellern dann das Konzept und die Handlung ab. Wenn es um den Sex geht, überlässt sie die Rolle komplett den Männern und Frauen, zwischen denen ja eine tatsächliche Anziehungskraft und Erotik existiert. Ihr sei wichtig, dass sie Sex haben, so wie es ihnen Spaß macht.
Neuerdings castet sie aber auch Darstellerinnen und Darsteller für ihre Filme. Sie lässt sie selbst aussuchen, mit wem sie im Film Sex haben möchten, damit eine gewisse Chemie gegeben ist.