Pornodarstellerin "Lullu Gun"Janina muss weiterlächeln
Janina ist Pornodarstellerin, ihr Arbeitsname ist "Lullu Gun". Dank ihres Jobs kann sie ihrer Mutter Krebsmedikamente aus den USA finanzieren, die in Deutschland noch nicht zugelassen sind. 2016 hat unsere Autorin Hanna Ender Janinas Geschichte schon einmal in der Einhundert erzählt. Damals hat Janinas Mutter noch gelebt. Mittlerweile ist sie gestorben - Janina ist am Boden zerstört, doch sie lächelt weiter in die Kameras.
Anmerkung: Dieser Text ist die Grundlage für einen Radiobeitrag. Der beinhaltet Betonungen und Gefühle, die bei der reinen Lektüre nicht unbedingt rüberkommen. Außerdem weichen die gesprochenen Worte manchmal vom Skript ab. Darum lohnt es sich, auch das Audio zu diesem Text zu hören.
Janina: Hi!
Hanna: Hallo erstmal!
Janina: Grüß' Dich! Geht’s Dir gut?...Schön Dich zu sehen!...
Janina sieht auf den ersten Blick fast genauso aus, wie vor drei Jahren. Damals war sie neu in der Pornobranche und wurde ziemlich gehypt, vor allem weil sie so mega natürlich rüberkam. So "the girl next door" quasi. Auch heute öffnet sie mir wieder die Tür in Jogginghose und Kapuzenpulli und ist ungeschminkt.
Aber über ihren großen blauen Augen kleben dicke falsche Wimpern, ihre Arme sind übersät mit einer ganzen Reihe von neuen, bunten Tattoos, und an ihren Fingern hat sie knallrote, künstliche Fingernägel. Janina wirkt älter, reifer, professioneller als noch vor drei Jahren. Und vielleicht nicht mehr ganz so, wie das "Mädchen von nebenan". Wie bei unserem letzten Treffen, will ich erstmal wissen, wie es ihr geht.
Janina: Also wenn ich branchenintern gefragt werde "Wie geht's dir?" setzt man automatisch das Lächeln auf und sagt "Gut! Danke! Und Dir?" Aber so richtig ist es immer sehr gemischt...Also seit einem Jahr ist meine Gefühlswelt sehr durcheinander, sehr turbulent, ein ständiges Auf und Ab. Und heute ist es aber mal "okay".
Janina findet Halt bei Freundin Mimi
Vor ein paar Wochen ist Janina 27 geworden. Das letzte Mal, als ich sie gesehen hab, mit 24, da hat sie mit ihrem Freund am Rand von Berlin gewohnt. Jetzt treffen wir uns in Friedrichshain, in der Wohnung ihrer besten Freundin Mimi.
Janina: So richtig jetzt durch dick und dünn gehen wir jetzt so seit zweieinhalb Jahren...Da ist halt bei mir ein bisschen was passiert, bei ihr ein bisschen was gewesen, und so hat man sich dann zusammengefunden. Ja, und sie war auch mein ganz besonderer Halt...
"Und dann ...irgendwie rief sie mich damals an [...] und war ein Häufchen Elend, wie jeder Mensch, der eine ganz schlimme Enttäuschung verkraften muss und eine Trennung von heute auf morgen..."
Mimi ist 39 – und kommt wie Janina aus dem Ruhrpott. Sie hat auch mit Pornos zu tun, aber als Journalistin und Kolumnistin. Die Artikel, die sie über das Business schreibt, erscheinen zum Beispiel in der Männer-Zeitschrift GQ und auf ihrem Sex-Blog "Mimi und Käthe". Für Janina ist Mimi ne ganz wichtige Freundin – auch weil sie die Pornobranche kennt und Janina für ihren Job nicht verurteilt.
Nicht so wie in Duisburg-Rheinhausen, wo manchmal die Nachbarn getuschelt haben, wenn Janina ihre Mutter besucht hat. Das hat sie mir erzählt, als ich sie vor vier Jahren getroffen hab. Mimi ist cool mit Pornos und sie ist vor allem da, als Janina sie braucht.
Mimi: Ich kannte sie ja vorher noch nicht so gut. Wir hatten uns auf Drehs getroffen und da war sie natürlich, wie sie das am Anfang erzählte, immer gut drauf, immer gelächelt und professionell. Und dann ...irgendwie rief sie mich damals an [...] und war ein Häufchen Elend, wie jeder Mensch, der eine ganz schlimme Enttäuschung verkraften muss und eine Trennung von heute auf morgen...
Sex-Szenen mit dem Ex-Freund
Kennengelernt haben sich Janina und Mimi, nachdem sich Janina im Frühjahr 2016 von ihrem Freund Jerome getrennt hat. Der ist auch Pornodarsteller, nennt sich "Jason Steel", mit ihm steht sie oft vor der Kamera, die beiden sind ein gehyptes Porno-Pärchen. Als ich sie vor vier Jahren treffe, da war es schon kompliziert mit der Beziehung. Dann macht Jerome ein paar Monate später auf einmal Schluss.
Janina: Ich war wirklich fertig. Also, ich saß hier wirklich teilweise am Heulen, ich hab wirklich auch wochenlang nichts gegessen, war nur noch ein Gestell aus Haut und Knochen...
Mimi: Ich habe mir große Sorgen gemacht damals, ich hab sie immer zum Sushi essen verdonnert. Da kam vieles zusammen, weil auch die Branche sehr klein ist...Wenn sich ein Paar innerhalb einer Branche trennt, das ist natürlich schwierig. Wer steht auf wessen Seite? Muss man sich jetzt positionieren?
Die Trennung geht Janina richtig an die Nieren. Trotzdem dreht sie weiter mit ihrem Ex-Freund Sex-Szenen. Muss in die Kamera lächeln und stöhnen. Licht an. Gefühle aus. Niemand will Pornos mit einer traurigen, verheulten Frau sehen. Aber weil die beiden durch den gemeinsamen Sex am Pornoset kaum Abstand haben, kommen sie schon nach wenigen Monaten wieder zusammen.
"Ich war wirklich fertig. Also, ich saß hier wirklich teilweise am Heulen, ich hab wirklich auch wochenlang nichts gegessen, war nur noch ein Gestell aus Haut und Knochen..."
Janina: Es lief jetzt auch zwei Jahre, aber tatsächlich die ersten zwei Jahre haben viel kaputtgemacht. Beide haben verschiedene Ansichten. Jerome ist dann doch eher mehr der lockere, ich mehr die ganz klar sagt: Beziehung ist Beziehung und monogam, ganz hart und klassisch, trotz des Porno-Jobs...
Erst vor ein paar Wochen machen sie endgültig Schluss. Die Unterschiede zwischen den beiden sind zu groß. Hinzu kommt noch: Jerome erfährt während der Trennung, dass er sich bei einem Pornodreh mit Syphilis infiziert hat.
Als "Lullu Gun" finanziert Janina ihrer Mutter die Krebsmedikamente aus den USA
Das sind so die Schattenseiten als Pornodarstellerin. Aber Janina mag ihren Job trotz allem, sagt sie immer wieder. Er garantiert ihr Freiheit und Unabhängigkeit – und finanziert die Krebstherapie ihrer Mutter.
Janina: Man war über jeden Tag natürlich froh, vor allen Dingen immer wenn plötzlich Geburtstage oder Feiertage waren, [...] Ey, es ist schon wieder ein Jahr vorbei, du hast ein Jahr geschafft, obwohl die Ärzte vor einem Jahr gesagt haben, schon wieder nur noch drei Monate. Ich habe gemerkt, irgendwann war es für mich schon wieder völlig normal, dass meine Mama da war, man hat dann irgendwann schon wieder gar nicht mehr die Krankheit gesehen. Natürlich hatte sie auch schlechte Tage und musste immer wieder zu Chemo oder Bestrahlung und ähnliches. [...] Dann gab es aber auch wieder Wochen, wo sie verdammt fit war und man überhaupt nicht ansah, dass sie irgendwie krank gewesen hätte sein können. Man hat das nicht mehr gesehen, den Tod hatte man ehrlich gesagt irgendwie nicht mehr vor Augen. [...] Man hat immer wieder gehofft, okay der Krebs ist zwar da, aber solange er halt einfach nur da bleibt und nicht mehr wird...Scheiß Drauf! Hauptsache du lebst!!
"Also, welche Mutter wünscht sich nicht für ihr Kind einen anderen Job, ne... Also, einen anderen Weg...?! Aber man lernt damit umzugehen und zu leben."
An Janina’s Mutter kann ich mich noch sehr gut erinnern: Wie ich mit Mama Manuela in der ehemaligen Zechen-Siedlung in Duisburg-Rheinhausen zusammen in der Küche saß und sie mir erzählt hat, wie sie erst an einen schlechten Scherz dachte, als ein Nachbar ihr eines Tages gesteckt hat, ihre Tochter würde in Pornos mitspielen.
Janinas Mutter: Also, welche Mutter wünscht sich nicht für ihr Kind einen anderen Job, ne...also, einen anderen Weg...?! Aber man lernt damit umzugehen und zu leben...
Und später, da war Manuela sogar stolz auf den Erfolg ihrer Tochter:
Janinas Mutter: Janina wollte mehr. Sie wollte nicht von 'ner Hand in Mund leben. Und das ist ja eine Sache, wo ich vor meinem Kind auch den Hut ziehe. [...] Sie ist nicht abhängig von Nix und Niemandem!
Das war vor vier Jahren. Ursprünglich hatten die Ärzte ihr nach der Diagnose Gebärmutterkrebs noch ein halbes Jahr gegeben. Aber dank der Medikamente, die Janina ihr finanziert, werden daraus mehrere Jahre. Als ich Manuela im Frühjahr 2015 getroffen habe damals, da sah sie gesund und stark aus und hat viel gelacht.
Janina: Auf jeden Fall hat man sich am Ende zu sehr daran gewöhnt gehabt...weil es halt schon so normal wieder war, es war schon so wie: Ihr geht es gut. [...] Ich habe halt nur gesehen, dass es ihr eigentlich gut geht, und musste arbeiten und hatte auch mit mir selbst zu kämpfen: Einerseits hast Du dir Gedanken gemacht, Du kämpfst schon seit drei Jahren eigentlich damit, deine Familie zu unterstützen. Diesen Job durchzustehen. Dein Leben auf die Reihe zu kriegen, trotzdem weiterzuleben...
Im Sommer 2017 ist Janina fast ständig on-the-road. Dreht an Pornosets in Budapest, Prag und Bukarest. Aber zwischendurch, da nimmt sie sich auch mal Zeit für sich. Fährt mit Mimi zum Autorennen an den Hockenheimring, zu einer Lesung nach Hamburg, schlendert mit ihr durch Berlin. Genießt den Sommer. Mit Jerome ist sie zu der Zeit wieder zusammen, aber in der Beziehung kriselt es. Das kostet Janina Kraft. Und die ständige Ungewissheit um ihre Mutter raubt ihr die Energie.
Janina: ...ich kam an einen Punkt [...], wo ich Zeit für mich brauchte, wo ich einfach einmal im Moment diese Krankheit vergessen wollte, und diesen Stress, und diese Angst und habe einfach mir Zeit für mich genommen und habe mich auf meine beschissene Arbeit konzentriert...im September ist sie dann spontan nach Berlin gekommen...da hab ich sie dann auch das letzte Mal gesehen...
Janinas Mutter stirbt – und der Stiefvater bricht den Kontakt zu ihr ab
Dass Janina ihre Mama im September 2017 zum letzten Mal sieht, das ist ihr da noch überhaupt nicht klar.
Janina: Ich dachte halt, es sei irgendwie alles gut. Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass es vielleicht irgendwann in den nächsten Wochen so weit sein wird...Und dann kurz vor der Venus war das, hab ich dann die Nachricht bekommen, dass Mama wohl wieder ins Krankenhaus musste, das es ihr schlecht ging [...] Und dann habe ich zu Jerome gesagt: Zu meinem Geburtstag würde ich gerne wieder bei meiner Familie sein. Ich muss mal wieder da runter. Und es wäre schön, wenn wir am 8. runterfahren könnten, damit ich am 9. bei meiner Mama bin...Und dann am 4. November hatte ich eigentlich einen ganz normalen Tag, und als ich dann nachts ins Bett wollte, schrieb meine Schwester mir dann...und plötzlich kriege ich 'ne Nachricht "Mama ist tot".
Ich komme damit auch bis heute noch überhaupt nicht klar, weil ich mich halt einfach nicht verabschieden konnte oder durfte, obwohl Zeit dafür da gewesen wäre, das trage ich meinem Stiefvater sehr, sehr nach. [...] Denn es wär überhaupt nicht schwer gewesen, sich in den nächsten Zug, Bus oder Flieger zu setzen und runterzukommen. Meine Mutter ist wohl gegen 20 Uhr irgendwann verstorben. Wenn man mir gegen 12, halb eins Bescheid gesagt hätte, bin ich mir sicher, dass ich das irgendwie noch geschafft hätte.
"Ich komme damit bis heute noch überhaupt nicht klar, weil ich mich einfach nicht verabschieden konnte oder durfte, obwohl Zeit dafür da gewesen wäre. Das trage ich meinem Stiefvater sehr, sehr nach. Denn es wär überhaupt nicht schwer gewesen, sich in den nächsten Zug, Bus oder Flieger zu setzen und runterzukommen."
Janina verliert an diesem Abend im November 2017 nicht nur ihre Mutter. Nach dem Tod ihrer Mutter bricht der Stiefvater den Kontakt zu ihr ab.
Janina: Anscheinend trägt es mir doch sehr nach, dass ich davor das halbe Jahr nicht da war. Er hat mir deswegen nicht Bescheid gesagt und redet auch jetzt nicht mehr mit mir...
In den letzten zwei, drei Jahren, da hat Janina alles geballt um die Ohren bekommen: Sie hat nicht nur ihre Mutter verloren, sondern auch ein Stück weit ihre Familie. Dazu kommt jetzt noch die Trennung vom Freund. Und sie hat trotzdem in die Kameras gelächelt, gestöhnt, hat Spaß und Lust am Sex gespielt und sich als "Lullu Gun" professionell vor der Linse geräkelt. Aber wenn doch alles zu viel wurde, wenn an manchen Tagen alles wieder hochkam, dann hatte Janina jemanden, der für sie da war: ihre beste Freundin.
Janina: Wäre Mimi damals nicht da gewesen muss ich wirklich gestehen, wüsste ich nicht, wo ich heute wäre, [...] ob ich mich nicht selbst einfach aufgegeben hätte, und auch die Branche, meinen Job und mich nicht einfach gehen gelassen hätte. So ungefähr wie nichts tun, scheiß auf alle, Jalousien runter, und fertig.
Mimi: Also, Lullu ist für mich eine der stärksten Persönlichkeiten, die ich kenne. Und ich sag das ganz häufig, wenn ich mit Leuten rede, und rede über das Porno-Geschäft, es ist leider immer noch sehr verbreitet, das die Leute sehr schlechte Meinungen von Darstellern haben, die in der Szene arbeiten. Und ich sag dann immer, ihr müsstet meine Lullu kennenlernen. das ist jemand, die eine so unglaubliche Geschichte und sie steht da und sie strahlt, und sie kämpft – und sie kriegt immer wieder einen mit...Sie ist ja super jung. Wenn jemand in meinem Alter so etwas erzählt mit 40, dann hat sich das irgendwo verteilt. Aber sie ist jetzt 27 – und das ist so geballt einfach gekommen in den letzten Jahren...
Janina: Ich brauchte echt Zeit für mich, Zeit mit meiner Freundin, die mir wirklich zeigt, wie schön das Leben nochmal ist, die mich vergessen lässt, eigentlich was für Sorgen ich habe...[...] und ja, ich brauchte wieder Mut, ich brauchte Lebensmut. Ich brauchte Motivation für die Arbeit. Das hat sie mir auf jeden Fall gegeben, ja...
"Lullu Gun" dreht weiter – und hat dazugelernt
Janina will trotz allem weiter Pornos drehen, sie ist gerne "Lullu Gun". Auch wenn sie die Gefühle am Set abstellen muss, auch wenn sie nach einem langen Drehtag manchmal Schmerzen hat. Aber jetzt ist sie an einem Punkt, wo sie den Job nur noch für sich macht. Nicht mehr für ihre Mama, nicht mehr mit Jerome als Porno-Paar, nur für sich. So paradox es klingt: Aber der Job als Pornodarstellerin, bei dem sie sich mit ihrem Körper mal mehr, mal weniger männlichen Phantasien unterwirft, er gibt ihr Selbstbestimmung. Und sie hat mittlerweile gelernt, am Set besser auf sich und ihren Körper zu hören.
Janina: Ich will den Job weitermachen. Ich lebe immer noch dafür und blühe auf – aber weiß auch ganz klar jetzt wo meine Grenzen sind und kann auch ganz klar "Nein" sagen.
Und ich weiß auch, irgendwann kommt meine Zeit, da lassen die Aufträge extrem nach. Da kann ich noch so eine schöne MILF vielleicht irgendwann in 20 Jahren sein, ja...[...] wenn denen dein Gesicht dann nicht mehr passt so mit vierzig oder fünfzig, dann kannst du davon auch nicht mehr leben. Also muss ich natürlich jetzt gucken, das ich mir irgendwie [...] wirklich im Hintergrund etwas aufbaue...
"Ich will den Job weitermachen. Ich lebe immer noch dafür und blühe auf – aber weiß auch ganz klar jetzt wo meine Grenzen sind und kann auch ganz klar "Nein" sagen."
Schon jetzt arbeitet Janina hin und wieder hinter der Kamera bei Porno-Produktionen. Während wir auf der Couch sitzen, klingelt mehrmals das Telefon und Janina beantwortet hastig zwischendurch ein paar Whats-app-Sprach-Nachrichten.
Janina: Ja würde ich mich freuen...[...] 21. bis 26. Januar Produktionsleitung. Mega! Ick freu mir! Super, trag ich mir ein – Perfekt!"
Am Anfang da ist sie da irgendwie so reingerutscht, in dieses Porno-Business, da war die Arbeit als Pornodarstellerin für Janina das Tor zur Freiheit, sie ist viel gereist, hat gutes Geld verdient. Genug um ihre Mutter zu unterstützen. Doch im Laufe der Jahre hat sie eben auch die andere Seite der Pornobranche zu spüren bekommen: Andere haben über ihren Körper bestimmt. Sie hat eine komplizierte On-Off-Beziehung am Porno-Set, Liebeskummer nach Drehschluss. Und muss den Tod der Mutter erleben. 2019 da will Janina nach vorne schauen, auf eigenen Beinen stehen. Das hat sie von ihrer Mama mitgenommen.
Janina: Dieses Nicht unterkriegen, dass ich immer wieder aufstehe...weil sie mir das immer beigebracht hat: Egal was kommt, Stärke zu zeigen, immer wieder aufzustehen...und ich weiß auch jetzt, dass sie nicht wollen würde, dass ich irgendwie verzweifele oder nur traurig bin, sie würde wollen, dass ich mein Ding durchziehe...
Dein Ding durchziehen, egal wie scheiße das Leben mit Dir spielt, das ist so Janinas Mantra. Sie sitzt mir gegenüber auf der Couch und ihr olivgrüner Kapuzenpullover ist schon ganz nass von all ihren Tränen. Aber Janina wäre nicht Janina, wenn sie nicht auch nach ein paar Minuten wieder positiv nach vorne schauen würde.
Janina: Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns in fünf Jahren wieder und ich mache doch nichts mehr mit Porno oder Erotik. Oder ich bin immer noch mittendrin und habe mich irgendwie aufgeteilt. [...] Bin vielleicht nur noch hinter der Kamera oder so. Ich weiß nicht, ich lasse es auf mich zukommen, die nächsten Jahre. Mal sehen was passiert. Ich bin selbst gespannt.