PollengewitterAsthma-Alarm nach Sturm
Wenn es bei uns wieder langsam kalt wird, beginnt auf der anderen Seite der Erde der Frühling. In Australien zum Beispiel und zwar mit allen unangenehmen Nebenwirkungen und den allergischen Reaktionen. Die sind jetzt besonders heftig ausgefallen wegen eines Wetter-Phänomens, das sich Gewitter-Asthma nennt.
Durch einen Sturm aufgewirbelte Pollen haben bei mindestens sechs Menschen in Australien tödliche Atemwegsprobleme ausgelöst. Bereits vergangenen Montag war ein Unwetter über Melbourne hinweggezogen. Melbourne ist die zweitgrößte Stadt in Australien und liegt an der Südküste. Das Unwetter hatte bei Hunderten Menschen gesundheitliche Probleme ausgelöst. Fünf Patienten starben im Laufe der Woche, ein sechstes Opfer erlag am Samstagabend den Folgen der Atemwegserkrankung, wie die Gesundheitsbehörden am Sonntag mitteilten. Fünf weitere Menschen lagen noch auf der Intensivstation, drei von ihnen kämpften um ihr Leben.
Dass plötzlich so viele Menschen - ob anfällig für Asthma oder nicht - sehr heftige Asthma-Probleme bekommen haben, hängt vermutlich mit einem Zusammentreffen verschiedener Faktoren zusammen. Erstens müssen genug Pollen unterwegs sein - wie eben jetzt im australischen Frühling. Dann muss dazu noch ein starker Sturm kommen und ein heftiges Gewitter mit Platzregen.
"Man geht davon aus, dass die Pollen zerplatzen und die Allergene, die in den Pollen drin sitzen, freigesetzt werden."
Wissenschaftler vermuten, dass vor allem der Regen eine entscheidende Rolle spielt. Weil durch den Platzregen die schädlichen Pollen noch mehr zerkleinert wurden. Und diese sehr kleinen Pollenpartikel konnten dann sehr tief in die Lunge eindringen. Viele Menschen in Melbourne klagten nämlich über Atemnot. Aber das Ganze ist vorerst nur eine Hypothese. Was genau passiert ist, weiß bisher niemand.
Bei entsprechender Wetterlage auch in Deutschland möglich
Ähnliche Fälle wie in Australien sind bisher nur aus den USA und aus Italien bekannt. Kommen alle Faktoren, die ein Gewitter-Asthma - anscheinend - begünstigen in Deutschland vor, ist es nicht auszuschließen, dass dieses Phänomen auch bei uns auftritt. Besonders aggressive Pollen hierzulande sind übrigens die von Erle, Birke, Hasel und Esche, aber auch Pollen vom Roggen von Beifuß, Ambrosia und natürlich Gräserpollen.
Experten raten Personen, die sowieso Probleme mit Asthma haben, bei Gewitter nicht alle Fenster aufzureißen oder vorher ein Pollengitter im Fensterrahmen zu befestigen.