PloggingJoggen und Müll sammeln
Plogging ist ein neuer Trend aus Schweden - joggen und dabei Müll aufsammeln. Auch in deutschen Städten finden sich Jogger in Plogging-Gruppen zusammen. Unsere Reporterin Caro Köhler hat Plogger bei ihrer Aufräumtour durch Köln begleitet.
Das Wort 'Plogging' setzt sich aus dem schwedischen Wort 'plocka', was so viel wie Sammeln oder Pflücken bedeutet, und dem Wort Jogging zusammen. Die Idee dahinter: Beim Joggen eine Mülltüte mitnehmen und alles einsammeln, was unterwegs an Abfall auf der Strecke liegt.
"Coffee-to-go-Becher, Reste von Silvester, Reste vom Karneval feiern, Kunststoffdeckel, kleine Schnapsflaschen. Das ist echt so krass, wie viel Müll hier rum liegt, ich kann es echt nicht glauben."
Unsere Reporterin Caro Köhler war mit 20 Läufern in der Innenstadt von Köln unterwegs. Ausgestattet sind sie mit orangefarbenen Mülltüten und Handschuhe, die sie von den Kölner Abfallwirtschaftsbetrieben bekommen haben.
Die Plogger teilen sich in zwei Gruppen auf. Die einen laufen gemütliche fünf Kilometern, die andere schnellere zehn Kilometer. Sie haben sich zuvor über eine Facebook-Gruppe organisiert. So machen das auch Plogger in Großbritannien, Frankreich, Mexiko oder Indien.
Die Plogger die Caro Köhler begleitet, finden so viel Müll, dass sie immer wieder anhalten müssen. Sie kommen nur schleppend voran, finden aber nach und nach einen Rhythmus. Sie joggen zwei- bis dreihundert Meter, heben den gröbsten Müll - dann geht es wieder weiter. Die ständige Abfolge von bücken, gehen und wieder aufrichten bringt einen zusätzlichen Trainingseffekt.
Aufmerksamkeitswirksames Aufräumen
Am Ende der Tour sind die Plogger überrascht, wie viel Müll sie tatsächlich gefunden haben. Zwanzig volle Müllsäcke geben sie bei den städtischen Abfallbetrieben ab. Natürlich sammelt sich schnell wieder Müll an den Stellen, die die Jogger freigeräumt hatten. Die Plogger haben ihr Ziel aber trotzdem erreicht: Ihnen geht es in erster Linie darum, Aufmerksamkeit zu erzeugen und dafür zu sorgen, dass durch diese Aktion vielleicht ein paar Menschen mehr die Abfalleimer verwenden, die an jeder Straßenecke hängen.