PlastikfreiTrinkhalme aus Seetang
Ein New Yorker Start-up hat Seetang-Trinkhalme als nachhaltige Alternative zu den Halmen aus Plastik entwickelt. Wie gut ist ihre Öko-Bilanz tatsächlich?
Das Unternehmen Loliware sei zurückhaltend mit Informationen über Zusatzstoffe, die für die Herstellung der Seetang-Trinkhalme verwendet werden, zum Energieaufwand für deren Produktion oder über die Herkunft des Seetangs, sagt Philipp Sommer, Experte für Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe. Das Material sei bislang nach keinem Standard für den biologischen Abbau zertifiziert.
Einmal-Trinkhalme haben grundsätzlich Negativ-Bilanz
Philipp Sommer gibt zu bedenken, dass viele der modernen Bio-Kunststoffsorten sich doch nicht so problemlos abbauen lassen wie ursprünglich gedacht. Deshalb steht er den Seetang-Trinkhalmen eher skeptisch gegenüber.
Angenommen der biologische Abbau der Seetang-Trinkhalme würde problemlos funktionieren, dann bliebe aber der Nachteil, dass sehr viel Energie und Ressourcen aufgewendet werden, um die Trinkhalme herzustellen, kritisiert Philipp Sommer. Ein Produkt, das nur kurz für ein einziges Getränk eingesetzt wird und danach womöglich einfach nur weggeworfen wird. Deshalb sei die Alternative zu Plastik-Trinkhalmen aus Pappe genauso wenig umweltfreundlich.
"Bei Strohhalmen ist es so, dass ich am liebsten gar keinen verwende, weil es ein relativ unnötiges Produkt ist."
Besser sind die Alternativen aus Metall und Glas, weil sie wiederverwendbar sind. Philipp Sommer ist überzeugt davon, dass sich diese Alternativen auch gut in der Spülmaschine reinigen lassen. Eventuell lässt sich die Reinigung mit speziellen Bürsten noch optimieren.
Die Seetang-Trinkhalme sind so konzipiert, dass sie nicht recycelt, sondern danach einfach kompostiert werden. Das bedeutet, das einfach weiter immer neue Trinkhalme für diesen einzigen Gebrauch hergestellt werden.
Ein problemloser Abbau für Umwelt ist nach Kriterien der Deutschen Umwelthilfe, wenn das Material komplett schadstofffrei ist und sich in der üblichen Kompostierungsdauer in einer Kompostierungsanlage rechtzeitig komplett zersetzt und keine Rückstände zurückbleiben.
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