Neue EU-RichtlinieVerbot für unser tägliches Plastik
Geschirr, Strohhalme, Wattestäbchen - die EU plant eine Richtlinie, die mehr Plastikmüll aus unserem Alltag verbannen soll.
26 Millionen Tonnen Plastikmüll fallen jedes Jahr in Europa an - das sagt die EU-Kommission. Mit 37,4 Kilo pro Einwohner produziert Deutschland davon deutlich mehr als der EU-Durchschnitt (31,1 Kilo pro Einwohner). In diesen 37 Kilogramm steckt jedoch nicht nur unser privater Plastikverbrauch, sondern auch der Verbrauch von Supermärkten und Unternehmen.
"Der Durchschnitt an Plastikverpackungsmüll in der EU liegt pro Kopf bei knapp 31 Kilogramm. Deutschland liegt da also drüber - mit sechs Kilogramm."
Das Institut der deutschen Wirtschaft vermutet, dieser hohe Verbrauch liege daran, dass wir heute anders konsumieren: Wir bestellen mehr online, es gibt mehr Single- und Zweipersonenhaushalte und deutlich mehr To-Go-Produkte.
Im europäischen Vergleich produzieren nur die Menschen in Estland und Irland noch mehr Plastikmüll. Bulgarien hingegen ist viel sparsamer. Im Jahr 2015 haben die Bulgaren pro Kopf nur 14 Kilogramm Plastik weggeworfen.
Plastikfolie auf Platz eins in der Kunststoffproduktion
Die EU möchte in Zukunft eine Reihe von Produkten verbieten: Plastikgeschirr gehört dazu oder auch Trinkhalme und Wattestäbchen. Es ist schwer, genaue Zahlen zu bekommen, wie groß der Anteil dieser Produkte in unserem Müll ist. Aber der Verband Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK) schätzt, dass jährlich etwa 40.000 Tonnen Einweggeschirr und -besteck im Müll landen. Das mache etwa ein Prozent der gesamten Plastikproduktion in Deutschland aus.
"You can still organize a picnic, drink a coctail and clean your ears - like before."
Die IK hat auch ausgewertet, wie viele Verpackungsfolien produziert werden. Dafür hat sie eigene Daten und Daten vom Statistischen Bundesamt sowie von der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung genutzt. 2016 seien beispielsweise 1.640.000 Tonnen Verpackungsfolien produziert worden. Die Folien liegen damit auch auf Platz eins. Danach kommen Becher, Kisten und Paletten. Ein bisschen weiter hinten stehen dann die Flaschen. In der Statistik wird allerdings nicht berücksichtigt, ob die dann später auch recycelt werden.
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