HessenPharmaindustrie kauft Unis
House of Pharma - so heißt ein Projekt in Hessen. Universitäten sollen mit der Pharmaindustrie gemeinsam forschen. So steht es im schwarz-grünen Koalitionsvertrag. Ein Skandal, findet der Pharmakologe Bruno Müller-Oerlinghausen.
Die schwarz-grüne hessische Landesregierung will aus Hessen einen wichtigen Standort für die Pharmaindustrie machen. Dafür investiert sie 250.000 Euro. Der Plan: Universitäten in Hessen tun sich mit Pharmaunternehmen zusammen, um zu forschen. Das Ziel: Aus Hessen einen bedeutenden Pharmastandort zu machen.
Das Ende der Forschungsfreiheit?
Bruno Müller-Oerlinghausen befürchtet, Wissenschaftler könnten in einen Interessenkonflikt geraten, wenn sie Forschungsgelder von Pharmaunternehmen bekommen.
Staat zieht sich aus Verantwortung zurück
Von den Wissenschaftlern verlangt Bruno Müller-Oerlinghausen, dass sie sich von solchen Angeboten nicht einwickeln lassen und bestimmte Forschungsprojekte einfach ablehnen. Das wird aber zunehmend schwieriger: "Der Staat schraubt seine Förderung der Wissenschaft ständig zurück. Und sucht dann nach solchen Möglichkeiten, die Löcher zu stopfen." In den USA sei das schon gang und gäbe: Drei Viertel der biomedizinischen Forschung an Universitäten werden dort von der Pharmaindustrie gesponsort.
"Ich plädiere dafür, dass der Staat sich nicht aus seiner Verantwortung zurückzieht."
Mehr zum House of Pharma im Netz
- House of Pharma soll kein Lobbyverein werden | | Die Rhein-Main-Ausgabe der FAZ berichtet über House of Pharma
- Am House of Pharma wird gebaut | | Die Pharmazeutische Zeitung berichtet über House of Pharma