FotografieDie Nacht beleuchten
Fotokünstler Peter Bialobrzeski hat in Shanghai die Nacht fotografiert. Erst im Dunkeln kommt ans Licht, wie viel Leben in den Nailhouses steckt - einer abrissreifen Wohnruine am Rande der Großstadt.
Obwohl Peter Bialobrzeski seine Fotos im Dunkeln schießt, sind sie alles andere als düster. Aber es gibt eben Dinge, die erst in der Nacht zu Tage treten. Zum Beispiel in Shanghai. Nailhouses sind kleine Bruchbuden. Tagsüber sehen die baufälligen Hütten und Hausreste eher unbewohnt aus. Es ist auch kaum vorstellbar, dass dort jemand wohnt. Aber in der Nacht, wenn die Lichter in den Nailhouses angehen, wird klar: hier ist noch Leben.
"Es ist ja niemals wirklich so, wie es auf dem Foto nachher aussieht. Eine Kamera hat einen sehr viel größeren Kontrastumfang als das menschliche Auge."
Im Hintergrund dieser Bauruinen strahlt in grellem Licht die Kulisse eines neuen, modernen Shanghai. Riesige Hochhäuser, hochgezogen in kürzester Zeit, rücken unaufhörlich immer näher an die Nailhouses heran. Ein surrealer Kontrast zwischen zwei Welten.
"Shanghai ist das zeitgemäße Äquivalent zu dem, was New York um die Jahrhundertwende des vergangenen Jahrhunderts war. Eine Stadt, die unheimlich schnell wächst, wo wahnsinnig viel Geld unterwegs ist, die wahnsinnig innovativ ist und Leute aus aller Welt anzieht."
Die Fotoserie im Netz:
"Nail Houses or the destruction of lower" Shanghai heißt das Ergebnis der Fotoreise von Peter Bialobrzeski nach Shanghai
Die Edition der Internationalen Photoszene Köln mit Peter Bialobrzeski