ClubszeneNachhaltiger feiern
Wenn die Party richtig abgeht, dann denken wir an alles mögliche, nur nicht an die Umwelt. Gut, dass es ein paar Leute aus der Club- und Partyszene gibt, die den Vordenker für uns machen.
Konstanze Meyer macht ihren Job schon eine Weile: Seit einigen Jahren veranstaltet die Berlinerin so genannte "Club-Mobs" für Club-Besitzer. Warum? Sie will, dass die Club-Szene ein bisschen grüner wird, ein bisschen ökologischer.
Und der erste Schritt zu umweltfreundlicheren Clubs ist eine Energie-Beratung in den Clubs: Lampen und Lichtanlagen werden unter die Lupe genommen, Konstanze schaut, wie viel Strom die verbrauchen.
"Wir zählen die Glühbirnen, gucken uns alle Kühlschränke an, wir schauen, wie gedämmt ist und was für eine Heizung die Clubs nutzen."
Viele der rund 5500 Clubs und Diskotheken in Deutschland haben einen hohen Strom- und Energieverbrauch. Das liegt zum Beispiel an schlechter Wärmedämmung, so dass im Winter die Heizkosten explodieren. Oder an alten, stromfressenden Kühlschränken, die von einem Pächter zum nächsten über die Jahre weitergereicht werden.
Im Klo läuft nur Regenwasser
Beim Future Party Lab in Berlin treffen sich Menschen wie Konstanze, die die Öko Bilanz von Clubs verbessern und sich austauschen wollen. In Workshops und Diskussionsrunden geht es darum, das Nachtleben in Berlin und anderswo nachhaltiger zu machen.
Ein positives Beispiel: die "Ufa-Fabrik" in Berlin-Tempelhof - ökologisch betrachtet eine Art Vorzeige-Veranstaltungsstätte, sagt Mitarbeiter Werner Wiartalla: "In den Sälen sind fast ausschließlich LED-Lampen, wir produzieren unseren Strom selber durch ein Blockheizkraftwerk, wir haben eine Solar-Anlage auf dem Dach, und unsere Besucher-Toiletten spülen mit Regenwasser."
Was in der Ufa-Fabrik klappt, das ist allerdings für kleinere Clubs nur schwierig umzusetzen. Die plagen oft ganz andere Fragen.
"Wie langfristig kann ich an den Orten planen? Lohnen sich solchen Investitionen? Werde ich in zehn Jahren noch da sein? Das sind Fragen, die können nicht so wahnsinnig viele Clubs hier in Berlin beantworten."
Tanzen für neue Lampen
Gerade auch den kleinen Clubs will Konstanze Meyer helfen: Mit ihren Clubmob-Partys sammelt sie Geld, das dann reinvestiert wird für energiesparende Maßnahmen. Pro Party kommen so zwischen 1000 und 2000 Euro zusammen, sagt Konstanze. Das ist zwar längst nicht genug, um davon neue Kühlschränke, LED-Scheinwerfer oder gleich eine sparsame Gas-Heizung zu kaufen, aber immerhin ein Anfang.