#ParisAttacksWenn Terror Schlagzeilen macht
Seit Freitag ist Paris im Ausnahmezustand. Das gilt auch für Medien. Sportreporter wurden zu Krisenreportern, soziale Netzwerke zwingen Journalisten auf die Überholspur. Wie können da journalistische Standards beibehalten werden? Die Antwort in "Was mit Medien". Jeden Donnerstag ab 20 Uhr.
Die Terroranschläge von Paris, die Drohung gegen das Fußball-Spiel in Hannover - die vergangene Woche war auch für den Journalismus eine Herausforderung. Noch vor Abpfiff des Spiels in Paris forderten Zuschauer über soziale Medien Echtzeitberichterstattung - wo bleiben die Sondersendungen im TV? Im Netz suchten sie nach allen Häppchen des Journalismus.
"Jeder kann in sozialen Medien irgendwelche Dinge verbreiten ohne Quellenangabe, ohne Verifizierung", bloggte der Nachrichtenredakteur Udo Stiehl. "Auf sämtlichen Kanälen können Spekulationen stattfinden, ohne dass es Fakten bedarf. Aber ist das Journalismus? Reicht Ihnen das aus? Ich hoffe nicht."
Für Kritik sorgte aber auch die Bild. Sie zeigte unverpixelt Leichen aus dem Bataclan-Theater. Mehr als 60 Beschwerden sollen schon beim Presserat eingetroffen sein. Um dieses Spannungsfeld geht es in dieser Ausgabe von unserem Medienmagazin.
Die Gesprächspartner von Daniel Fiene und Herrn Pähler:
- Martin Oversohl war für die Deutsche Presse-Agentur in Paris. Mit ihm sprechen wir über Wortwahl in der Berichterstattung. Er sagt: Ethik und Sorgfalt sind bei einigen Medien in den vergangenen Tagen auf der Strecke geblieben.
- Gianni Costa ist Sportredakteur der Rheinischen Post. Er begleitet immer die Nationalmannschaft und wurde in den vergangenen sieben Tagen zum Krisenreporter, sowohl im Stade de France, als auch in Hannover. Costa erlebte persönlich die Massenpanik auf dem Platz der Republik am Sonntagabend mit.
- Johannes Kulms ist seit Samstag für DRadioWissen in Paris. Als Reporter war der Journalist viel auf den Straßen der französischen Hauptstadt unterwegs.Er bringt persönliche Eindrücke mit, und was er gelernt hat.
- Simon Hurz schreibt für die Süddeutschen Zeitung über Digitalthemen und gehört zum Team des Social Media Watchblogs. Mit ihm reden wir über die Sucht vieler Nachrichtenkonsumenten über Echtzeit-Berichterstattung, sowie über die extremen emotionalen Reaktionen auf Twitter und Facebook.