Parasiten-BekämpfungBettwanzen, bitte auschecken
Ausgebildete Spürhunde können Bettwanzen am Geruch erkennen. Am Frankfurter Flughafen erschnuppert eine extra dafür ausgebildete Hundestaffel die Insekten. Wir haben aber einen Tipp, was wir auch ohne Spürnase gegen Bettwanzen unternehmen können.
Das Problem bei Bettwanzen: Die Parasiten reisen gern und sind verdammt hartnäckig. Am Frankfurter Flughafen ist jetzt eine Anti-Bettwanzen-Hundestaffel im Einsatz. Airlines und Hotels fragen die Hunde an, wenn sie auf Nummer Sicher gehen wollen. Schließlich wäre es super zu wissen, ob sich irgendwo im Gepäck der Parasit verbirgt. Hunde, die darauf trainiert sind, können mit ihrer superfeinen Nase die rotbraunen Insekten aufspüren - egal, wo die sich verstecken.
Wichtig ist, dass die Spürhunde darauf trainiert werden, nur lebende Bettwanzen zu erschnuppern. Die Ungeziefer-Schnupper-Ausbildung dauert drei bis sechs Monate. Sie funtioniert genauso wie die Suche nach Sprengstoff oder Drogen. Am Anfang hält der Hundeführer den Tieren immer wieder eine Duftprobe, zum Beispiel ein offenes Gläschen mit Bettwanzen hin. Er bringt dem Hund mit Hilfe von Leckerchen bei: Wenn du die Nase in Richtung Bettwanze drehst, gibt es eine Belohnung. Bald hat der Hund das Prinzip raus.
Weg mit den Blutsaugern
Für den Menschen wird das schwieriger. Bettwanzen sind nur drei bis fünf Millimeter groß und verstecken sich in Ritzen, im Sofa, der Matratze, aber auch mal hinter dem Bilderrahmen oder einer Steckdose. Rainer Bartels ist Schädlingsbekämpfer und empfiehlt: Wer sein Hotel checken will, hält am besten an den unteren Rändern der Matratze nach kleinen braunen, beweglichen Bettwanzenpunkten oder bräunlichen Flecken Ausschau: Das ist der Kot der Bettwanze. Auch ein Blick auf das Innenfutter des Kissen lohnt sich. Frische oder getrocknete blutige Flecken können ein Anhaltspunkt dafür sein, dass hier jemand von Bettwanzen gestochen wurde. Am besten direkt raus aus dem Zimmer.
"Dort, wo es vorher nie Bettwanzen gab, gibt es jetzt welche. Sehr häufig über Koffer von überall aus der Welt eingeschleppt. Und sie landen häufig in Hotels. Dort werden sie oft spät entdeckt, sodass sie sich längst weiter verbreiten konnten."
Doppelseitige Klebestreifen ums Bett zu legen, ist ein Tipp, der kursiert, um Bettwanzen aufzuspüren. Das bringt aber nur bedingt etwas: Hocken die Viecher in der Matratze, wandern sie in der Regel nicht. Nur bei starkem Befall werden sie sichtbar. Woanders funktioniert der Klebetrick aber super. Der Schädlingsexperte empfiehlt, den verdächtigen Reisekoffer in der Badewanne zu parken. Mit dem Klebesteifen rund um den Badewannenrand können wir dann eine Art Sicherheitszone auskleiden. Dann noch drei Tage warten, bis die Wanzen auf der Futtersuche nach unserem Blut beweglich werden - und kleben bleiben.
"Wir werden oft angerufen und dann es gibt gar keine Bettwanzen."
Wenn nichts mehr geht, kommt ein Kammerjäger. Und der versucht erst einmal herauszufinden, ob es sich wirklich um Bettwanzen handelt. Denn sie werden oft fälschlicherweise gerufen, erzählt Rainer Bartels: "Das sind dann oft Grasmilben oder Flöhe von Katzen, Hunden oder Vögeln." Der Kammerjäger sucht mithilfe von sogenannten Monitorfallen an unterschiedlichen Punkten in der Wohnung nach den Tieren. 100-prozentig aussagekräftig ist aber auch diese Suche nicht. Daher immer auf Schädlingsbekämpfer mit viel Bettwanzenerfahrung setzen, sagt Rainer Bartels.
Um die Bettwanze loszuwerden, nutzen die Kammerjäger selten die Chemiekeule. Sie machen den Biestern mit Hitze den Garaus. Die zuverlässigste Methode: Die Kammerjäger erhöhen durch ihre Geräte die Temperatur in der Wohnung auf zirka 60 Grad. Dann zerfließt jedes tierische Eiweiß.
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