SchädlingeWas Papierfischchen in unserer Wohnung machen

Huschen bei euch auch ab und zu Viecher über die Wand, die aussehen wie Silberfischchen, nur irgendwie größer? Papierfischchen gelten – anders als Silberfischchen – als Schädlinge, weil Papier auf ihrem Speiseplan steht. Wie man mit ihnen umgeht.

Manchmal leben in unseren Wohnungen kleine Tiere, die zur Klasse der Insekten zählen. Sie haben acht Beine und sind meist genauso schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht waren: Papierfischchen.

Sie ähneln Silberfischchen und sind dennoch anders: Sie haben einen ovalen mattgrauen Körper von ein bis anderthalb Zentimeter Länge und sind somit etwas größer. Papierfischchen haben zwei Fühler, die ungefähr genauso lang sind, wie der Körper. Und am Schwanz tragen sie drei lange Anhänge. Der größte Unterschied ist: Sie gelten als Schädlinge.

"Papierfische schaben nach und nach die Oberfläche von Papierseiten und Pappe und auch von Fotos und Kunstdrucken ab."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova Wissenschaftsjournalistin

Der Name Papierfischchen kommt von ihrer Nahrung. Sie ernähren sich von Papier. Das bedeutet sie schaben Fotos, Bücher, Tapeten oder andere Papiere in unserer Wohnung ab, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Verena von Keitz. Daher sind sie auch besonders gefährlich für Archive und Museen. Normalerweise leben Papierfischchen im Verborgenen – in Ritzen oder hinter Fußleisten.

Papierfischchen bekämpfen

Papierfischchene übertragen keine Krankheiten und sind damit medizinisch ungefährlich. Bisher kamen sie besonders in wärmeren Gegenden vor. Daher mögen sie besonders wärmegedämmte Häuser, mit einer Temperatur zwischen 20 bis 25 Grad, so die Wissenschaftsjournalistin. Es wird vermutet, dass Papierfischchen unter anderem durch den Paketversand nach Deutschland gekommen sind.

"Papierfischchen leben normalerweise im Verborgenen, und wenn man eins dann mal zufällig sieht, bedeutet das, dass schon mehr da sind."
Agrarbiologin Bettina Landau, Schädlingsbekämpferin

Weil die Tiere nachtaktiv sind, geht die Agrarbiologin Bettina Landau vom Schweizer Schädlingsbekämpfungsunternehmen Desinfecta davon aus, dass schon viele Papierfischchen in der Wohnung sind, wenn man auch nur ein Tier sieht.

Wer die Schädlinge loswerden möchte, sollte eine*n Kammerjäger*in kontaktieren, rät Verena von Keitz. Der tröpfelt dann eine giftige Flüssigkeit in die Ritzen.

Andere Hausmittel sind gegen Papierfischchen leider unwirksam, weiß unsere Reporterin aus eigener Erfahrung. Trotzdem hat sie noch einen kleinen Tipp: Wer die Anzahl der Papierfische auf einem niedrigen Niveau halten möchte, sollte Papier und Karton möglichst aus der Wohnung verbannen oder unzugänglich aufbewahren. Verena empfiehlt auch, Pakete beispielsweise in der Badewanne zu öffnen und die Verpackung dann schnell zu entsorgen.