Kamerafrau Christina Karliczek"Haie haben es mir ganz besonders angetan"
Christina Karliczek arbeitet als Kamerafrau und dreht Unterwassertierfilme. Zuletzt hat sie über vier Jahre hinweg Kaltwasserhaie gefilmt – darunter auch den Eishai. Der ist selten und kann über 500 Jahre alt werden.
Christina Karliczek kann sich noch gut daran erinnern, als sie ihren ersten Hai gesehen hat. Sie war damals auf einem Boot vor der südafrikanischen Küste. Und dann ist dieser sechs Meter lange Weiße Hai durchs Wasser getaucht. Ein beeindruckendes Erlebnis, denn der Hai war etwa genauso lang wie das Boot, in dem Christina saß. "Da ist mir fast der Atem gestockt, wie groß dieser Hai war", sagt sie.
"Mein erster Hai war ein Weißer Hai in Südafrika. Und da bin ich fast umgekippt – wegen der schieren Größe."
Christina Karliczek ist Kamerafrau mit der Spezialisierung auf die Unterwasserwelt. Sie sagt: "Es ist so spannend, diese Tiere in ihrer Umgebung zu zeigen, weil von der Oberfläche aus sehen wir ja fast gar nichts." Mehr über die Tiere zu erfahren, die unter Wasser leben, und anderen diese Welt zeigen zu können – das sei es, was sie bei ihrer Arbeit antreibt.
Haie haben es ihr ganz besonders angetan. Die Tierfilmerin findet es faszinierend, welche Strategien Haie über Millionen Jahre hinweg entwickelt haben, um Beute zu jagen – und so ganz oben an der Nahrungskette in den Ozeanen zu stehen. "Die Vielfalt von Haiarten ist unglaublich", sagt Christina.
"Viele dieser Arten leben viel tiefer in den Ozeanen."
Während einige Haie in tropischen Regionen oft nah unter der Wasseroberfläche zu treffen sind, gibt es bei Kaltwasserhaien eine ganz andere Herausforderung: Generell ist es in kälteren Regionen der Ozeane nicht so einfach zu filmen, weil die Teams viel mehr Ausrüstung und Schutz gegen die Kälte brauchen. Hinzu kommt, dass die Haie hier oft in der Tiefe leben. "Das geht bis zu 2.000 Meter tief", sagt Christina Karliczek.
Kein Lebewesen wird so alt wie Grönlandhaie
Es gibt eine Haiart, die sogar in den Polarregionen unter dem Eis lebt: der Grönlandhai oder Eishai. "Das ist der ultimative Kaltwasserhai", sagt Christina Karliczek. Für ihren Film wollte sie unbedingt einen solches Exemplar finden und filmen. "Diese Haiart kann bis zu 512 Jahren alt werden. Das ist eine absolute Rekordzahl", sagt die Tierfilmerin. Es hat lange gedauert, aber schließlich hatte sie Glück und bekam einen Eishai vor die Kamera. Ihr Film "Erlebnis Erde: Haie eiskalt!" ist derzeit noch in der ARD-Mediathek zu sehen.
"Manchmal kann ich das Erlebnis erst hinterher richtig verarbeiten, weil ich es dann am Monitor sehe – und es dann erst richtig wirkt."
Wenn ihr mehr über Christina Karliczek erfahren wollt, über ihre Arbeit als Unterwasser-Kamerafrau und über ihren Dreh zu den Kaltwasserhaien, dann hört euch das gesamte Audio an.