Orientierung im SupermarktWarum die Suche nach der Hefe so schwer ist
Der Griff zur Milch oder zum Salat - der sitzt beim täglichen Supermarkteinkauf. Aber es gibt auch Produkte, die wollen sich auch nach der fünften Runde einfach nicht finden lassen. Unser Reporter Stephan Beuting hat sich auf die Suche nach der Hefe gemacht. Und auf die Antwort, warum sie eigentlich so schwer zu finden ist.
Bei den meisten Produkten ist uns klar, wo sie im Supermarkt stehen, oder zumindest wo wir sie suchen müssen. Obwohl die sich in einem Sortiment bei großen Supermärkten unter bis zu 100.000 Artikel verstecken.
Doch bei bestimmten Produkten sieht das anders aus. Wo nach destilliertem Wasser suchen? Wo könnten die Zahnstocher stehen? Solche Produkte können einem schon mal mehrere Extra-Runden durch den Supermarkt abnötigen.
"Es gibt eine ganze Reihe von Produkten, die schwer einzuordnen sind, weil sie nicht eindeutig einer Kategorie oder einer Gruppe von Produkten zugeschrieben werden können."
Category Management erleichtert die Suche
Wie sich solche Produkte besser auffinden lassen, ist Aufgabe des "Category Managements". Laut Shopping-Experience-Manager Christian Eisenberg sei hierbei das oberste Ziel, Stress beim Kunden zu vermeiden. Das gelingt wesentlich über den Aufbau des Supermarktes. Also vor allem über logische Nachbarschaften und sogenannte Ankerprodukte, solche die stellvertretend für eine ganze Produktreihe stehen.
Das ist der Grund, warum sich etwa Mehl stets in der Nähe von anderen Utensilien befindet, die man zum Backen verwenden könnte. Wie etwa Gelatine. Und zum Frühstück gehört nicht nur Nutella, sondern vielleicht auch Marmelade und Müsli. Darum stehen sie meist im selben Regal.
Produkte stehen nicht immer intuitiv richtig
Doch auch ein Ordnungsprinzip stößt manchmal an seine Grenzen. Wenn etwa ein bestimmtes Produkt gekühlt werden muss. Zum Beispiel Hefe. Logischerweise würden wir Hefe vielleicht mit Mehl in ein Regal stellen – geht aber nicht. Und so suchen wir dann den ganzen Supermarkt nach dem kleinen Würfel ab.
Mit In-Store-Navigation zum Produkt
In Zukunft soll kein Kunde mehr unnötige U-Turns und Extrawege laufen müssen, um endlich das Hefewürfelchen zu finden. Dabei sollen digitale Sprachassistenten und In-Store-Navigation per App helfen. In der GS1 Niederlassung in Köln gibt es solche Anwendungen schon.
Doch auch Christian Eisenberg wettet nicht darauf, dass sich das in Zukunft durchsetzen wird. Vielleicht wollen wir ja auch einfach nicht auf sie verzichten – auf die kleine Freude, die es uns bereitet, nach einer langwierigen Suche endlich das Hefewürfelchen in den Händen zu halten.