Skispringer Severin FreundBachelor und Training statt Medaillen
Wegen zwei Kreuzbandrissen konnte Skispringer Severin Freund die Olympischen Winterspiele nur zu Hause am Tablet erleben. Trotzdem zieht er positive Bilanz. Seine Meinung zur Leistung der deutschen Skispringer? Sensationell!
Deutschlands erfolgreichster Skispringer Severin Freund hatte wirklich Pech: zwei Kreuzbandrisse in kurzer Zeit. Die Olympischen Winterspiele 2018 erlebte er deshalb nicht in Aktion in Pyeongchang, sondern zu Hause am Tablet. Jeden Tag hat er zugeschaut, war nervös, hat mitgefiebert und sich mit gefreut. Die Leistung seines Teams findet er sensationell, erzählt er im Interview.
Bachelorprüfung statt Olympia
Und seinem Unglück kann er sogar noch etwas Positives abgewinnen: Durch die Verletzungen konnte er so viel Zeit mit seiner Frau verbringen wie noch nie, freut er sich. Und er hatte endlich mal Zeit für sein Studium: statt Sprüngen hat er die letzte Prüfung seines Bachelorstudiums gemeistert.
Und wie geht es für ihn weiter? Die Reha-Phase ist abgeschlossen, diese Woche stand Severin Freund schon das erste Mal auf Sprungskiern.
Mit leichtem Training muss er sich nun langsam wieder an die Routine herantasten, denn der erste Sprung ist entscheidend, erklärt er: Balance, Gefühl - alles muss stimmen. Im Mai will er dann wieder in das ganz normale Training einsteigen. Ob er in vier Jahren in Peking antritt, hält er sich noch offen. Über Aufhören denkt er aber erst mal noch nicht nach, auch wenn er als Skispringer nicht mehr der Jüngste ist. So lange Kraft und Motivation auf der Schanze da sind, ist alles gut, findet er.
"Ich vertraue darauf und hoffe, dass mir mein Kopf dann igrendwann sagt, wenn es genug ist."
Im Interview bewertet er unter anderem auch die Kritik am Internationalen Olympischen Komitee in Sachen Kommerzialisierung und Gigantismus und beurteilt die Standortwahl für die Olympischen Spiele. So begrüßt er zum Beispiel, dass neue Märkte für den Wintersport erschlossen werden. Dennoch wünscht er sich eine bessere Mischung von traditionellen und eher wintersportfernen Austragungsorten.
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