OhrwürmerWie wir nervige Songs wieder loswerden

Und schon geht uns ein Song nicht mehr aus dem Kopf. Wie ist das passiert? Und warum gerade dieser Song? Wie werde ich den Ohrwurm wieder los? Antworten liefert eine neue Studie aus Australien.

Ein Team der University of New South Wales hat sich in einer Überblicksstudie damit beschäftigt, wie Ohrwürmer entstehen. Also Songs, die wir einmal hören – und nicht unbedingt gut finden müssen –, und die uns nicht aus dem Kopf gehen. Das Team der Uni schaute sich für die neue Veröffentlichung mehrere andere Untersuchungen zu dem Thema an.

An den letzten Ohrwurm erinnern sich wohl die meisten von uns. Zum Beispiel läuft irgendwo ein Song wie "Beat it" von Michael Jackson – und schon läuft die Platte im Kopf ohne Stopp weiter. Titel wie eben "Beat it", "Wannabe" (Spice Girls) oder – zum Beispiel – Carly Rae Jepsons "Call me maybe" haben durch die Wiederholung einzelner Wörter oder Phrasen hohes Ohrwurm-Potenzial.

Das ist ein Hauptergebnis der Studie: Es kommt eben auf solche Wiederholungen an – damit sie ein Ohrwurm werden könnten, denn einprägsame Fragmente eines Songs bleiben im Kopf der Zuhörer*innen. Immer wieder gibt es Untersuchungen darüber, wie Ohrwürmer entstehen. Eine abschließende Antwort darauf fehlt allerdings bis heute.

"Immer wieder gibt es Untersuchungen darüber, wie Ohrwürmer entstehen. Eine abschließende Antwort darauf fehlt allerdings bis heute."
Inga Gebauer, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Eindeutiges Rezept zum Ohrwurm-Hit fehlt noch

Ein eindeutiges Rezept zum Ohrwurm-Hit-Schreiben liefert die Studie der University of New South Wales nicht. Wiederholende Elemente in Songs seien allerdings schon ziemlich wichtig für erfolgreiche und einprägsame Musik. Als weiteres Indiz wie ein Ohrwurm entsteht, fanden die Forschenden heraus, dass der Zustand, in dem sich unser Gehirn befindet, wenn wir das Ohrwurm-Lied hören, entscheidend sei. "Das Gehirn sollte möglichst entspannt während des Hörens sein. Wir sollten uns nicht stark auf etwas konzentrieren", ist in der Untersuchung zu lesen.

"Zum Beispiel beim Tagträumen klappt es mit dem Ohrwurm im Kopf – oder bei Tätigkeiten wie Geschirr spülen, für die wir uns nicht so stark konzentrieren müssen."
Inga Gebauer, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Außerdem steht in der Studie, dass wir Songs schon ein paarmal gehört haben müssen, damit sie weitere Schleifen in unserem Kopf drehen können. Und zuletzt können sich Tracks zu besonders hartnäckigen Ohrwürmern entwickeln, "wenn wir damit bestimmte Erinnerungen verknüpfen." Also wenn wir ein Lied in einer bestimmten Situation oder an einem bestimmten Ort gehört haben, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Inga Gebauer.

Wie wir einen Ohrwurm effektiv wieder loswerden, ist übrigens individuell verschieden. Von den Forschenden gibt es aber ein paar Tipps. Zum Beispiel ließen sich Ohrwürmer besiegen, indem das Lied bis zum Ende gehört wird oder wir uns aktiv von der verknüpften Erinnerung zu dem Ohrwurm-Song distanzieren. Ein anderes Lied zu hören, sei auch eine Möglichkeit, meinen die Forschenden der University of New South Wales. Diese Ratschläge konnten allerdings noch nicht wissenschaftlich belegt werden.