LebensmittelObst und Gemüse richtig lagern: Karotten und Äpfel in den Kühlschrank
Beeren müssen schnell gegessen werden, Äpfel dagegen können sich lange halten. Ein paar Tipps zur richtigen Lagerung von Obst und Gemüse.
Wo, wie welches Gemüse gelagert wird, kann darüber entscheiden, ob es einen Tag oder eine ganze Woche frisch bleibt – und am Ende darüber, ob wir es wegschmeißen oder nicht.
Dass viele Menschen sich entweder keine Gedanken über die Notwendigkeit der korrekten Gemüse- und Obstlagerung machen oder, selbst wenn sie es tun, nicht wissen, wie es richtig geht, hat Nadine Keßler in ihrer Forschung herausgefunden, die ihrer Bachelor-Arbeit vorausging. Für ihre Arbeit hat Nadine den Nachhaltigkeitspreis der Selbach-Umwelt-Stiftung für Abschlussarbeiten an Münchner Hochschulen bekommen.
"Wir müssen uns heute nicht mehr so mit der Haltbarkeit von Lebensmittel beschäftigen. Wenn der Apfel kaputt geht, schmeißen wir den weg."
Große Probleme haben viele mit Karotten, sagt Nadine. Denn die verlieren schnell Wasser. Und bei nicht korrekter Lagerung sind die Möhren binnen kürzester Zeit schrumpelig, labberig, gummiartig – und nicht mehr lecker.
Bei Beeren lässt sich in Sachen Lagerung zwar generell nicht viel machen, doch Kundinnen und Kunden könnten ihre Erwartungshaltung anpassen. "Beeren sind einfach kein Lagerobst. Die werden reif geerntet, und dann sollte ich die auch direkt essen", sagt Nadine.
"Gurken sind die Diven unter den Gemüsesorten."
Eine Vermutung, warum das Wissen über die korrekte Lagerung von Obst und Gemüse nicht so verbreitet ist, wie es sein könnte: Es besteht keine Notwendigkeit. Das Wegschmeißen von Lebensmitteln ist weitgehend akzeptiert. Wenn die Äpfel nicht mehr genießbar sind, kauft man eben neue.
Nadine empfiehlt, frische, regionale Ware kaufen. Die hat nicht schon einen stunden- oder tagelangen Transport aus dem Ausland hinter sich, der die Haltbarkeit reduziert.
Tipps zur Lagerung von Obst und Gemüse
Was wir für einzelne Gemüse- und Obstsorten beachten können:
- Karotten in einer verschlossenen Box in den Kühlschrank. Das große Problem von Möhren ist, dass sie schnell Wasser verlieren. Sind sie in einer Box, schaffen sie sich selbst eine feuchte Umgebung. Allerdings kondensieren an Boden und Deckel Wasser. Wird das zu viel, steigt die Gammelgefahr für die Möhren. Deshalb auf den Boden der Box am besten ein Tuch legen, das Wasser aufsaugen kann. Den Deckel ab und zu mal trocken wischen.
- Pfirsiche, Äpfel und viele anderen Obstsorten in den Kühlschrank. "Viele Obstsorten sind kältetolerant", sagt Nadine. Vorsicht bei Äpfeln: Sie sollten von anderem Obst am besten ferngehalten werden, weil sie einen Stoff ausstoßen, der anderes Obst und Gemüse verderben lässt. Ähnliches gilt für Bananen.
- Gurken kann man es quasi gar nicht Recht machen, sagt Nadine. Für sie sind die Gurken deshalb auch die "Diven" unter den Gemüsesorten. Bei zu niedrigen Temperaturen können sie Kälteschäden bekommen. Bei zu hohen Temperaturen trocknen sie aus. Nadine empfiehlt für Gurken trotzdem den Kühlschrank – wer mag, kann sie in ein Tuch oder in Papier einwickeln, um sie vor der Kühlschrankälte etwas zu schützen.
- Radieschen: Das Grün abschneiden.
- Tomaten sind einfach: Einfach bei Zimmertemperatur in die Küche legen. Am besten drauf achten, dass sie keine Druckstellen bekommen.
- Kartoffeln: Am besten kühl, trocken und dunkel. Der Kühlschrank geht aber nicht. Denn bei zu niedrigen Temperaturen werden Kartoffeln unangenehm süß. Nadine lagert ihre Kartoffeln in einem Schuhkarton mit Löchern im Schlafzimmer, weil es dort in der Regel kühler ist als in den anderen Räumen.
- Zitronen: Sie mögen es kühl, aber nicht kalt. Eine Möglichkeit wäre der Kühlschrank oben in der Tür. Dort ist es etwas wärmer als in anderen Kühlschrank-Zonen.
Nadines Tipp, der für alle Obstsorten gilt: Keine Obstschale bitte. Obst getrennt voneinander lagern.