Oben ohneNackte Brüste sind nicht gleich nackte Brüste
Männerbrüste sind immer egal und Frauenbrüste immer interessant? Diese Norm ist noch nicht so alt. Die Autorin und Journalistin Julia Fritzsche hat sich entblößte Brüste und ihre Geschichte genauer angesehen.
Wenn Männer oben ohne im Schwimmbad oder am Strand unterwegs sind, denken wir uns gar nichts. Aber was, wenn eine Frau dasselbe macht? Dann muss sie froh sein, wenn sie nur irritiert angeglotzt wird und nicht direkt einen Platzverweis bekommt.
Dabei war die Situation lange ganz anders. Noch im 16. und 17. Jahrhundert sollen englische Königinnen wie Maria I., Elisabeth I. Oder Maria II. am Hof oben ohne unterwegs gewesen sein und auch die Mode der Zeit geprägt haben.
Höfische Brust-Trends
Die bürgerliche Bevölkerung hat sich das nämlich abgeschaut und nachgemacht, schreibt die Journalistin und Autorin Julia Fritzsche in ihrem Buch "Oben ohne".
"Populäre Medien der Zeit waren Balladenbücher. Und da waren oft Frauen oben ohne abgebildet."
Die Abbildungen waren nicht sexualisiert oder anrüchig, sondern die Frauen waren in Alltagssituationen zu sehen, manchmal waren sie fröhlich, manchmal haben sie getrauert.
Versteckte Brustwarzen
Irgendwann ging dann aber der gesellschaftliche Trend zur bedeckten Brust. Übrigens bei Frauen und Männern.
Wann haben wir eigentlich gesellschaftlich beschlossen, dass weibliche Nippel versteckt gehören? Und was hat eine Kleiderordnung aus den 1930er Jahren damit zu tun, wie wir heute noch am Strand rumlaufen. Das klären wir in dieser Episode Eine Stunde Liebe gemeinsam mit der Autorin und Journalistin Julia Fritzsche.