NotwehrSelbstverteidigung: Gadgets für den Schlüsselbund
Nicht alles, was man sich zur Selbstverteidigung an den Schlüsselbund hängen kann, ist auch erlaubt. Schlagringe sind verboten und Pfefferspray darf man grundsätzlich nur nutzen, um Tiere abzuwehren.
Nachts auf einer schlecht beleuchteten Straße fühlen sich viele Menschen, insbesondere Frauen, nicht besonders sicher. Viele von uns haben Sorge, dass ein Angreifer im Dunklen lauern könnte.
Die eine "bewaffnet" sich mit dem Haustürschlüssel zwischen den Finger, eine andere hat immer das Pfefferspray in der Handtasche parat.
Schlagring in der Form eines Katzenkopfes
Einige Firmen haben inzwischen kleine Notwehr-Helfer entwickelt, die wir uns an den Schlüsselbund machen können. Den Kubotan oder Tactial Pen zum Beispiel - eine kleine stiftartige Waffe, die für den Nahkampf konzipiert wurde. Diesen Kubotan dürfen wir tatsächlich auch bei uns tragen, bei anderen Gadgets sieht das anders aus.
Schlagring und Pfefferspray dürfen nicht eingesetzt werden
Als Anhänger für den Schlüsselbund gibt es auch einen Schlagring in der Form eines Katzenkopfes mit spitzen Ohren. Das sieht ganz hübsch aus, das Problem ist nur, dass wir jegliche Art von Schlagring gar nicht bei uns tragen dürfen. Denn er gilt nach dem Waffengesetz als nicht genehmigungsfähige illegale Waffe.
"Ich muss mich nicht ausrauben oder missbrauchen lassen, sondern ich darf natürlich dann alles, was ich dabei habe, benutzen."
Gleichzeitig gilt aber, dass wenn wir nachts auf der Straße angegriffen werden, alles zur Notwehr nutzen dürfen, was wir bei uns tragen.
Wer in so einem Fall beispielsweise einen Schlagring einsetzt, wird nicht dafür angezeigt, dass er oder sie ihn benutzt hat, sondern dafür, dass die Person ihn überhaupt bei sich getragen hat.
Weiterhin gilt für die Notwehr: Selbstverteidigung darf nur zum eigenen Schutz eingesetzt werden. Das bedeutet beispielsweise, liegt ein Gegner erst mal bewusstlos am Boden, dürfen wir ihn nicht mehr treten.
Die Polizei spricht sich gegen Gadgets zur Selbstverteidigung aus
Aus Sicht der Polizei spricht vieles gegen den Einsatz von kleinen Hilfsmitteln für die Notwehr:
- Ein trügerisches Sicherheitsgefühl kann uns unvorsichtiger machen
- Selbstverteidigungs-Gadgets können dafür sorgen, dass wir in die Konfrontation gehen, statt zu fliehen
- Die meisten von uns haben keine Übung in der Nutzung eines Kubotans oder Pfeffersprays - wer nicht aufpasst, bekommt dann möglicherweise selbst das Pfefferspray in die Augen
- Ein Angreifer kann sich "bewaffnen", indem er uns unsere Notwehr-Gadgets abnimmt
Was die Polizei rät
Eine Konfrontation zu vermeiden, ist in den meisten Fällen die beste Chance, um nicht zu Schaden zu kommen.
Bettina König von der Kriminalprävention der Polizei Essen rät deswegen, gefährliche Situation zu vermeiden. Das bedeutet zum Beispiel nicht alleine den Heimweg anzutreten, sondern mit anderen zusammen zu gehen oder ein Taxi zu rufen.
Bei einer Konfrontation zu schauen, ob es eine Fluchtmöglichkeit gibt oder ob andere Menschen in der Nähe sind, die uns helfen können.
Um einen Angreifer zu überraschen, kann man im auch den Schlüsselbund ins Gesicht werfen und dann sofort die Flucht antreten.
Viele Selbstverteidigungskurse üben Überraschungs- und Fluchtstrategien, die uns auf solche Situationen vorbereiten können.