Neue TechnologieFacebook-Start-up: Mit Gedanken Smartphones steuern
Online bestellen, Swipen, Texten - ohne einen Finger krumm zu machen. In Zukunft sollen User per Gedanken Geräte steuern können. Facebook ist eines der Unternehmen, die in diese Forschung investieren.
Facebook investiert immer wieder in Start-ups. Nun hat der Konzern für mindestens 500 Millionen Dollar das Startup CTRL-Labs gekauft. Deren Entwicklung ist ein Armband, das neuronale Signale in Computerbefehle umwandeln soll.
Die Grundidee: Wir denken daran, zum Beispiel den linken kleinen Finger zu bewegen (was er dann aber nicht tut, der Gedanke reicht). Dieser Gedanke - genauer: ein elektrischer Impuls - wird dann von einem Armband gemessen. Das wiederum gibt diesen Gedanken zum Beispiel an ein Smartphone weiter. Dort bedeutet er etwa: "Nach links swipen".
System muss lernen, Impulse zu übersetzen
Das System soll lernen, diese gedanklich erzeugten Muskelzuckungen (die vom Körper wie gesagt nicht wirklich ausgeführt werden) in Befehle umzuwandeln. Das erfordert alles Training und ist kein Selbstläufer, erklärt Neurowissenschaftler Henning Beck. Den kleinen Finger zu strecken, könnte "swipen" bedeuten, ihn zu drehen, eine App zu schließen.
"Die grundlegende Idee dahinter ist, dass du dieses System so trainierst, dass es denkt 'Dieses Muskelzuckungsschema bedeutet das und das'. Die Vorstellung, den kleinen Finger zu drehen, könnte beispielsweise bedeuten, die App zu schließen."
Ein bisschen funktioniert das also wie Shortcuts am Computer, nur eben ganz ohne Berührung von Finger und Tastatur.
An solchen Konzepten wird schon länger intensiv geforscht, zum Beispiel indem Gehirnaktivitäten gemessen werden. Das nutzen Neurowissenschaftler in der Forschung, um auszumachen, wie die Informationsverarbeitung im Gehirn verläuft und lokalisiert ist. Auch hier ist die Idee: Gehirnaktivitäten in Computerbefehle umwandeln.