NetzhypeMänner, lernt stricken!
Ein strickender Mann bei Facebook geht gerade im Netz viral. Sein Wunsch: Mehr Leute an die Stricknadeln zu kriegen. Also Männer: Wenn wir JETZT anfangen, stricken zu lernen, dann klappt es ja vielleicht bis zum Herbst, wenn es wieder frisch wird.
In unserer Facebook-Timeline taucht gerade überall ein strickender Mann auf, der in einer New Yorker U-Bahn sitzt. Der Mann heißt Louis Boria und arbeitet eigentlich in einem Krankenhaus. Auf seinem Weg dorthin strickt er jeden Tag.
Völlig vertieft in seine Wolle hat ihn dabei vor einiger Zeit eine Broadway-Schauspielerin fotografiert und das Bild auf Facebook gepostet. Das ging viral – und kommt inzwischen auch bei uns an.
Louis nimmt Strick-Urlaub
Boria hat einen Shop im Netz und die Aufträge dort gingen danach durch die Decke: Leute aus Australien und Japan wollten seine Sachen kaufen. Um alle Anfragen beantworten zu können, hat er sich dann erst mal einen Monat Urlaub genommen.
"Louis möchte, dass noch viel mehr Leute stricken – vor allem auch Männer."
Wenn wir JETZT anfangen, stricken zu lernen, dann klappt es ja vielleicht bis zum Herbst.
Online lernen oder Strickkurs
Im Netz gibt es wunderbare Tutorials, mit extra beruhigender Backgroundmusik. Ihr könnt natürlich auch in einen Strickkurs gehen. Wenn ihr Geduld habt, funktioniert das aber auch mit Videos, sagt Laura von Welck, Inhaberin eines Wollladens in Köln. Zuerst kommen die rechten Maschen, dann die linken, sagt die Expertin.
"Rechts, links und dann ein bisschen hin und her - daraus besteht im Endeffekt das Stricken."
Als Anfänger empfiehlt sie, erst mal nur rechte Maschen zu stricken. Und als Anfängerobjekt den Klassiker: einen Schal. Damit man auch schnell ein Erfolgserlebnis hat. Louis Boria strickt auch Mützen und Kindersachen, er hat aber ja auch schon vor zehn Jahren damit angefangen.
Stricken beim Tatort
So ein Schal sollte auf jeden Fall bis zum Herbst klappen, sagt Laura von Welck. Für ihn brauche man - je nach Länge - so etwa 8-9 Stunden. Das gehe zum Beispiel wunderbar vor der Glotze. Aber besser nicht beim Fußball, da müsse man ja ständig hingucken. Sie empfiehlt den Tatort.
"Blind stricken geht erst mit ein bisschen Erfahrung."
Anfänger sollten dicke Nadeln (Nadelstärke 6-7) und dicke Wolle nehmen, das geht leichter, rät die Wollexpertin. Bei der Wolle empfiehlt sie Dochtwolle, die lediglich aus einem Faden besteht. Dann geratet ihr mit der Nadel nicht zwischen die Fäden.
Nur ein Prozent Männer
Laura von Welck bietet in ihrem Laden auch Strickkurse an. Manche von denen leitet sogar ein Mann. Von den Teilnehmen sind aber nur so etwa ein Prozent männlich, schätzt sie.
Trotzdem: Stricken kann jeder lernen, sagt Laura von Welck. Und sie verspricht: Einmal im Kopf, verlernt man es anschließend nicht wieder.
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