Politisches Do-it-yourselfSelbermachen für Mädchen
Das Fahrrad flicken, Löcher in Wände bohren, WLAN-Router anschließen. Viele DIY-Projekte werden immer noch mit dem männlichen Geschlecht assoziiert. Zwei Bücher geben ungewöhnliche DIY-Ideen für junge Frauen.
Eine Milchkarton-Vase machen. Strickgrafitti machen. Gemüse anbauen. Aber auch: Die Fahrradkette ölen, ein Loch in die Wand bohren und das WLAN sicher machen. Viele DIY-Projekte lassen sich frappiertend leicht bestimmten Geschlechterrollen-Klichees zuordnen - immer noch. Dabei braucht es kaum mehr als eine Anleitung und etwas Mut, damit junge Frauen nicht immer den Papa oder Freund um Hilfe bitten müssen, wenn das Fahrrad einen Platten hat.
Deshalb hat Chris Köver, Gründerin des feministischen Popkulturmagazins Missy, mit ihren Redaktionskolleginnen zwei Bücher herausgegeben: "Mach's selbst, Do-it-yourself für Mädchen" und den im August erscheinenden Nachfolger "Hack's selbst", in dem es um digitales Selbermachen geht, mit zauberhaften Anleitungen und Ideengebern, vom Programmieren und Filmedrehen bis zum digitalen Engagieren, die längst nicht nur für Mädchen spannend sind.
Chris ist zu Gast in der 35. Ausgabe von "Eine Stunde Netzbasteln". Wir lassen mit Chris ein Stop-Motion-Brötchen im Studiotisch verschwinden, üben Beatboxen und reden über Bohrmaschinen, Väter, Feminismus und das Flicken von angebohrten Kabeln. Und klären nebenbei die Frage, inwieweit althergebrachte Rollenbilder beim Basteln aufgelöst werden sollten. Immerhin wurzelt die große DIY-Welle aus der Punk-Bewegung - Selbermachen ist politisch!