JobWas uns Networking wirklich bringt
Bei der Arbeit ist irgendeine Form von Networking meist wichtig. Robin kennt das, er ist selbstständig mit einer Firma für Outdoor-Equipment. Worauf es beim Networking ankommt und was wir beachten sollten, weiß die Karriereberaterin Silke Koppitz.
"Offen sein und auf neue Menschen zugehen, die ich noch nicht kenne" – das bedeutete Netzwerken für Robin. Seit acht Jahren ist er selbstständiger Unternehmer im Outdoor-Bereich. Davor, in seiner Zeit als Angestellter in der Stahlbranche, habe Netzwerken keine große Rolle für ihn gespielt. Heute sei das aber ein großer und nützlicher Bestandteil geworden, der ihm helfe, seine beruflichen Ziele zu erreichen.
"Ich habe immer mehr erkannt, was Netzwerken für mich bedeutet, welchen Nutzen es mir bringt, meine Ziele zu erreichen."
Vor allem, wenn Robin Hilfe und Unterstützung brauche, sei Networking eine super Sache. Für ihn funktioniere das auf den bekannten sozialen Plattformen für berufliche Kontakte im Netz, aber auch auf speziellen Events, bei denen sich beispielsweise Start-ups, Gründerinnen und Gründer austauschen können.
Networking kann Poteziale freisetzen
Robin bezeichnet sich als Visionär mit herausfordernden Zielen. Die Gespräche mit Gleichgesinnten, die wie er, für eine Sache brennen, sei immer wieder schön und helfe auch, neue Potenziale freizusetzen. Zum Teil seien aus seinen Begegnungen sogar echte Freundschaften entstanden.
"Als Einstieg nutze ich immer Smalltalk, versuche dann aber auch sehr schnell auf eine tiefere Ebene zu gehen."
In Gesprächen mit neuen Leuten sucht Robin den Einstieg meist über normalen Smalltalk, um ein erstes Gefühl für sein Gegenüber zu bekommen, sagt er. Danach versuche er das Gespräch auf eine tiefere Eben zu lenken.
So gerne Robin im Austausch mit anderen Menschen steht, er gibt auch zu, dass Netzwerken ziemlich anstrengend sein und viel Zeit und Energie kosten kann. Da müsse er gerade ein bisschen Acht geben, welche Treffen und Events ihn wirklich weiterbringen.
Vom Internetprofil zum Realtalk
Mit Networking kennt sich auch die Karriereberaterin Silke Koppitz gut aus. Für sie bedeutet Netzwerken zunächst der persönliche Kontakt mit Menschen, zu denen wir eine berufliche Beziehung haben, sagt sie. Sie weiß aber auch, dass Netzwerken nicht jedem Menschen leicht fällt, sich unangenehm anfühlen und mit Druck verbunden sein kann.
"Es gehört auch erstmal ein vernünftiges Linkedin- oder Xing-Profil dazu und dann kann man sich nach und nach mal so ein bisschen vor die Tür trauen."
Wichtig sei als Startpunkt erstmal ein vernünftiges LinkedIn- oder Xing-Profil zu haben. Silke empfiehlt Neuanfängerinnen mit Hemmnissen etwa zu Events eine Begleitperson mitzunehmen oder in einer kleinen Gruppe loszuziehen. Wichtig dabei: "Macht mit euch den Deal, dass ihr auf jeden Fall mit Menschen sprecht, die ihr vorher noch nicht kanntet", sagt Silke.
"Nehmt euch eine weitere Person mit oder geht in einer kleinen Gruppe. Macht mit euch den Deal, dass ihr auf jeden Fall mit Menschen sprecht, die ihr vorher noch nicht kanntet."
Als Türöffner können zum Beispiel Fragen zum Event gestellt werden, zum Inhalt eines Vortrags, zum Beruf einer Person oder Erfahrung mit einem Thema.
Aufdringlichkeit vermeiden und den richtigen Moment abpassen
Wichtig sei vor allem, ernsthaftes Interesse an einem Menschen zu zeigen und sich mit Fragen Stück für Stück vorzutasten. Dabei gelte es ein gesundes Mittelmaß zu finden, Aufdringlichkeit zu vermeiden und auf den richtigen Moment zu warten.
Ein No-Go zum Beispiel ist: "Bitte keine Zweiergespräche unterbrechen auf einer Konferenz, wo hunderte Menschen sich sehr angeregt unterhalten", sagt Silke. Wer nicht so geübt im Smalltalken ist, sollte inhaltlich beim beruflichen bleiben und besser nicht über Politik sprechen.
"Bitte keine Zweiergespräche unterbrechen auf einer Konferenz, wo hunderte Menschen sich sehr angeregt unterhalten."
Für die Netzwerkpflege empfiehlt Silke, wöchentlich bis zu einer Stunde Zeit zu investieren – zum Beispiel, um auf Kommentare zu antworten, Artikel weiterzuleiten oder alte Kontakte nicht einfrieren zu lassen. Vielleicht seien die im Leben noch mal nützlich.