NetflixKolumbianer fühlen sich von Narcos diskriminiert
Seit August läuft die Serie Narcos bei Netflix. Sie spielt in den 70er und 80er Jahren in Kolumbien. Es geht um die Drogenkartelle und deren Boss Pablo Escobar. Das kommt überall gut an - nur in Kolumbien nicht. Viele Kolumbianer finden, dass ihr Land in der Serie klischeehaft dargestellt wird.
Mit Narcos will Regisseur Jose Padilha erzählen, wie sich Koks in den USA etabliert hat und wie viel Gewalt das mit sich gebracht hat. Allerdings spielt die Serie fast ausschließlich in Kolumbien. Und genau darüber regen sich viele Kolumbianer auf. Sie finden, dass Kolumbien in der Serie ziemlich schlecht wegkommt. Viele der Schauspieler kommen aus Brasilien, Puerto Rico oder Mexiko und haben gar keinen authentischen kolumbianischen Akzent.
Der Schauspieler Wagner Moura, der in der Serie den Gangsterboss Pablo Escobar spielt, kommt ursprünglich aus Brasilien. Ein Vergleich: Das ist ungefähr so, als würde ein Schauspieler mit derbem Südstaaten-Akzent Sherlock Holmes spielen.
Schlechte Übersetzung, imperialistische Amerikaner
Dazu kommt, dass viele der Texte schlecht vom Spanischen ins Englische übersetzt worden sind. Ein Kritikpunkt: Gerade die Schimpfworte seien barbarisch und roh übersetzt. Viele Kolumbianer werten das als Arroganz der Amerikaner.
Was die Kolumbianer an Narcos nicht mögen:
- Amerikaner kommen wie Imperialisten rüber
- die amerikanischen Drogenfahnder äußern sich in der Serie immer wieder rassistisch über Kolumbianer
- außerdem erscheint es so, als würde in Kolumbien die ganze Zeit Kokain konsumiert