NapflixFernsehen zum Einpennen
Netflix kennen wir. Das hält uns regelmäßig für viele Serienstunden wach. Aber wie wäre es mit einem Programm, das uns so schnell wie möglich einschlummern lässt? Das ist Napflix. Langweiliger geht's nicht.
Hier gibt es die langweiligsten Filme des Internets. Das ist jedenfalls das Versprechen von Napflix. Ihr könnt euch Videos von Autos im Regen anschauen, die Tour durch eine Modelleisenbahn-Landschaft - aus Sicht des Modellbahn-Lokomotivführers - ein ödes Baseball-Spiel in kompletter Länge aus dem Jahr 2000 oder das aufregende Leben von Fischen im Aquarium. Wer sich durch die ganze Nacht einlullen lassen möchte, kann sich acht Stunden Lesung von Don Quijote anhören.
"Die Filme auf Napflix sind so erbärmlich langweilig, dass jeder einschläft."
Eigentlich ist es gar nicht so eine gute Sache, vor dem Laptop oder mit dem leuchtenden Smartphone in der Hand einzuschlafen: Das Licht enthält einen Blau-Anteil, der dafür sorgen könnte, dass unser Melatonin-Rhythmus durcheinander gebracht wird. Genau erforscht ist das noch nicht, aber kurz gesagt: Das Tablet könnte dafür sorgen, dass wir nicht ordentlich einschlafen können.
Besser als aufs Handy zu starren
Darum empfiehlt DRadio-Wissen-Reporter Martin Schütz das Napflix-Video von einem Kreuzwortturnier: Das sind 53 Minuten und 20 Sekunden pure Langeweile. Da passiert wirklich nichts, das Husten aus dem Publikum ist die einzige Art von Interaktion in dem Video. Vor allem aber: "Das Video ist so unglaublich langweilig, da kommt kein Hormon auf die Idee, dich noch wach zu halten!" Überhaupt ist die ganze Seite in schwarz und dunkelgrün gehalten. So ist es einschlaffreundlicher.
Zwei Spanier haben sich Napflix ausgedacht. Franc Bonet und Victor Gutierrez de Tena hatten die Idee, möglichst langweilige Unterhaltung auf ihrer "Siesta Video Platform" anzubieten: "Genau wie in unserer Kindheit, als wir Fernsehen schauten und dabei langsam eindösten." Wie ihr großes Vorbild Netflix bietet das Team auch eigene Napflix-Produktionen an. Zum Beispiel könnt ihr auf eine Tür starren, die sich in 30 Minuten immerhin ein einziges Mal öffnet. Oder die U-Bahn-Fahrt durch New York von Canal Street von Coney Island. Da steigen nicht einmal Passagiere ein.