Belasteter ReisEs gibt Arsen, Baby
Reis besser in Maßen essen, empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). In einer Untersuchung fanden Forscher überdurchschnittlich große Mengen des Halbmetalls in Reisprodukten.
Gefährlich kann Arsen werden, wenn es in größeren Mengen und über einen längeren Zeitraum eingenommen wird. Dann kann es seine giftige Wirkung entfalten: die Haut kann sich verändern, Nerven können geschädigt werden, zudem wird Arsen auch mit Krebs in Verbindung gebracht. Aus zwei Gründen empfiehlt das BfR daher vorsichtig zu sein:
- Bisher gibt es keine Kennzeichnungspflicht oder klare Obergrenzen für den Arsengehalt.
- Wir essen relativ viel Reis. Und betroffen sind zudem Produkte auf Reisbasis wie Reiswaffeln oder -brei, die eben auch Kinder gerne essen.
Nicht per se giftig - Menge und Form zählt
Arsen kommt in der Erdkruste vor und gelangt von dort zum Beispiel über Brennstoffe ins Grundwasser. Per se giftig ist Arsen nicht, es kommt auf die Art und die Konzentration des Halbmetalls an. Unterschieden werden muss zudem in anorganisches und organisches Arsen. Letzteres gilt als unbedenklich und ist etwa in Meeresfrüchten zu finden. Anders sieht das beim anorganischen Arsen aus.
Im Prinzip findet sich anorganisches Arsen in vielen anderen Pflanzen- und Getreidearten. Die Reispflanze ist jedoch sehr anfällig aufgrund der Beschaffenheit ihrer Wurzeln und dem ständigen Kontakt mit Wasser. So ergibt sich der relativ hohe Arsengehalt im Reis, der sich wiederum je nach Anbaugebiet unterscheidet. In vergangenen Tests zeigten sich beispielsweise Proben aus kalifornischem Anbau als weniger stark belastet.
Arsen-Obergrenzen ab Januar 2016
Bereits beschlossen hat die die EU-Kommission, Höchstgrenzen für anorganisches Arsen einzuführen. Ab 2016, so die Planung, sollen diese durchgesetzt werden. Bis es soweit ist, gibt es Empfehlungen, wie viel Reis unbedenklich ist. So nennt das Amt für Lebensmittelsicherheit in Bayern als Orientierungsgröße: Kinder unter drei sollten pro Woche nicht mehr als 20 Gramm Reiswaffeln essen. Für Erwachsene gilt: nicht mehr als 9 Reiswaffeln pro Woche.
Die wichtigsten Fragen & Antworten hat das BfR auf seiner Website zusammengefasst.