Nach BlackfacingModelabels kümmern sich ums Diversity Management
Bei den großen Modelabels tut sich scheinbar etwas in Sachen Diskriminierung und Rassismus: Viele von ihnen stellten in den vergangenen Wochen Diversity Manager ein. Oft war das eine Antwort der Labels auf einen Shitstorm.
Anfang des Jahres gab es massive Proteste gegen das Modelabel Gucci. Der Grund: Die italienische Luxus-Marke hat einen schwarzen Rollkragen-Pullover mit rotem Mund auf den Markt gebracht, den man sich über das Gesicht ziehen konnte. Viele Menschen haben den Rollkragen-Pullover als rassistisch angesehen.
Im Anschluss an einen Shitstorm hat das Label den Pullover vom Verkauf ausgeschlossen und neben einer Entschuldigung angekündigt, sich zukünftig um mehr Vielfalt im Unternehmen zu kümmern. Eingestellt hat die italienische Firma dafür Renée Tirado als neue Diversity-Chefin. Anke van de Weyer meint, Tirado hatte zwar bisher nicht viel mit Mode zu tun, aber sie hat unter anderem schon den nationalen Tennisverband der USA und den Baseball-Verband "Major League Baseball" hinsichtlich Diskriminierung und Rassismus sensibilisiert.
Diversity Managerinnen und Manager achten darauf, dass sowohl innerhalb des Unternehmens, als auch nach außen, niemand diskriminiert wird oder zum Beispiel Modelabels keine Kampagnen launchen, die als rassistisch angesehen werden können.
"Nach solchen peinlichen Ausfällen wird oft kritisiert, dass so was auch passiert, weil auch die oberen Chefetagen der Modekonzerne weiß und männlich sind."
Ähnlich wie im Fall von Gucci, erklärte auch Prada im Anschluss an einen Shitstorm, ein Gremium für Diversität und Inklusion aufzubauen. Grund für die negativen Schlagzeilen hier, war ein Schlüsselanhänger, in dem viele Menschen Blackfacing gelesen hatten. Seit Februar kümmert sich das Komitee unter anderem darum, mehr People Of Color einzustellen.
Es braucht mehr Diversität in allen Modesegmenten
Nicht nur die Labels aus dem Luxus-Bereich sensibilisieren sich für mehr Vielfalt, auch die schwedische Kette H&M hat damit angefangen, nachdem sie 2018 einen großen Protest auslöste. Auf einer Produktseite im britischen Webshop der Marke trug ein schwarzes Kinder-Model einen Hoodie mit der Aufschrift "Coolest Monkey In The Jungle". Die Kampagne wurde von vielen Menschen als rassistisch empfunden. Besonders auch, weil ein weißes Kinder-Model einen Pullover aus der gleichen Kampagne an hatte, auf dem "Survival Expert" stand. US-Sänger The Weekend hat als Folge eine Kooperation mit dem Konzern gekündigt.
Einen Mangel an Diversität in den Teams der Modelabels beobachten auch viele Experten, wie die Japan Times berichtet. Viele der Modefirmen würden in ihrer eigenen Welt unterwegs sein und Entwicklungsprozesse mit begrenzter Sicht betrachten.