Fashion-Trends für ihnSchön unkompliziert
Die Männerschauen in London, New York oder Paris - das kann ja eh kein normaler Mann anziehen? Diesmal passt die Sache, sagt der Modejournalist Jeroen van Rooijen.
Selbst der Modejournalist Jeroen van Rooijen reibt sich verwundert die Augen. Lange hat er nicht mehr so viele tragbare Klamotten auf den Laufstegen gesehen, erzählt er bei einem Zwischenstopp auf dem Weg von Berlin nach Paris. Was Normalos entgegenkommt: Es sind harte Zeiten für die Modeindustrie - und da müssen die Labels Geld verdienen und Jacke wie Hose verkaufen. Klar gebe es auch noch durchgeknallte Entwürfe. Aber der Großteil der Designer weiß 2015 ganz genau, was Männer tragen können und tragen wollen.
Der it-Boy 2015 für die meisten Labels: der ganz normale Mann. Mit ganz normalen Bedürfnissen. Es geht um Hose, Hemd und Jackett. Dazu kommt: Die Kleidung wird wieder weiter, nach dem einige Jahre lang alles jenseits des Slim-Fits ein Fall für die Altkleidersammlung war. In London gehen die jungen Designer sogar wieder ins andere Extrem und setzen auf Oversize.
Abgegraut statt Fruchtfarben
Bleibt die Frage nach den Farben der Saison. Wobei Mann nicht vergessen darf: In Mailand, Paris und New York werden zurzeit die Entwürfe für die kommende Wintersaison gezeigt. In einem Jahr geht es bei ihm um gesunden Realismus, sagt Jeroen van Rooijen. Wer noch seine Fruchtfarben aus den vergangenen Saisons aufträgt, sollte möglichst bald shoppen gehen oder beim nächsten Waschgang eine schwarze Socke dazugeben. Abgegraut ist das Stichwort.
"Die Modemacher haben erkannt, dass die meisten Männer zur Aubergine neigen - und haben ihre Klamotten angepasst."
Jeroen van Rooijens Fazit: Wer im Alltag schon genug um die Ohren hat, kann wenigstens in der Mode in der kommenden Saison den Pragmatiker raushängen lassen.