Was anderes machenCafé statt Klinik
Amelie Keller ist approbierte Ärztin. Einen Tag nach der letzten Prüfung ist sie mit dem Plan losgezogen, ein Café zu eröffnen.
"Das Leben ist lecker." Mit diesem Spruch wirbt Amelie Keller für ihr Hamburger Café Fräulein K. Sie hat das Café 2013 eröffnet - kurz nachdem sie ihr Medizinstudium als approbierte Ärztin abgeschlossen hatte. Einen Tag nach der Prüfung ist sie losgezogen und hat sich Räume angeschaut. Sie hat angefangen Geschirr zu kaufen auf Antikmärkten und hat sich bei der Handelskammer informiert. Ein eigenes Café zu eröffnen, das war schon lange ihr Traum.
"Klar macht man sich kurz Gedanken: schaff ich das alles? Aber wer nichts wagt, der nichts gewinnt."
Amelie Keller selbst hatte das lange für sich als Schnapsidee abgetan. Hörte aber nie damit auf, über Alternativen zum Arztberuf nachzudenken. Im Laufe ihres Studiums war ihr klar geworden, dass sie die Materie Medizin sehr spannend findet, aber nicht unbedingt Ärztin werden will oder zumindest vorerst etwas anderes machen möchte und Ärztin dann vielleicht erst später.
"Im letzten Jahr habe ich auf einer Krebsstation gearbeitet und sieben Todesfälle miterlebt. Die Menschen haben dort über die Dinge gesprochen, die sie NICHT gemacht haben im Leben."
Bevor sie das Café aufgemacht hat, hat sie sich gut vorbereitet und hat sich auf sehr viel Arbeit und Stress eingestellt, "aber dann kam alles noch schlimmer". 24 Stunden am Tag hat sie ihr Café im Kopf - noch abends beim Zubettgehen denkt sie an Rechnungen, Lieferungen und Angebote. Ihr Privatleben wird durch den Job stark eingeschränkt, Freunde müssen im Café vorbeikommen und für Sport hat sie kaum noch Zeit. Trotzdem sagt sie: "Es ist ein überragendes tolles Gefühl den eigenen Laden aufzuschließen."
"Im Krankenhaus ist niemand gerne, aber im Café sind die Leute, wenn es ihnen gut geht."