MusikWie Remixe die Charts beeinflussen können
In den USA veröffentlichen Lil Nas X und Billie Eilish gerade etliche Remixe ihrer Songs "Old Town Road" und "Bad Guy". Grund dafür ist: Die Popstars liefern sich ein hartes Battle um Platz 1 der US-Charts. Den eigenen Song mit der Hilfe von Remix-Versionen zu pushen, ist auch bei anderen Künstlern beliebt.
Ganze 16 Wochen ist Lil Nas X mit seinem Song "Old Town Road" schon auf Platz 1 der US-Charts. Schafft er es in die 17. Woche, bricht er den Rekord und "Old Town Road" wäre der erfolgreichste Song aller Zeiten. Der Song von Lil Nas X ist unter anderem auch wegen seiner vielen Remixe so erfolgreich. Neben dem Original gibt es aktuell vier Versionen von dem Song. Erst letzte Woche hat Lil Nas X einen Remix von "Old Town Road" zusammen mit der K-Pop Band BTS veröffentlicht und "Seoul Town Road" daraus gemacht
"Diese Remixe können im Fall jetzt dafür sorgen, den Song für die Charts noch mal so richtig schön zu pushen."
Ein möglicher Grund dafür: Remixe werden bei der Berechnung der Charts nicht als separate Songs gezählt. Stattdessen werden alle Verkäufe und Streams des Originals und dessen Remix-Versionen zusammengezählt, damit nicht ein Song mehrmals in den Charts platziert ist. Das können Künstler für sich nutzen und ihre Songs in den Charts durch Remixe pushen.
Phänomen: Erfolg durch Remix
Laut Deutschlandfunk Nova-Reporterin Anke van de Weyer bedienen sich diesem Remix-Phänomen so einige Künstler, um alte Songs noch mal in anderen Versionen zu veröffentlichen und neue Zielgruppen abzugreifen. Geklappt hat das zum Beispiel vor zwei Jahren bei dem Song "Despacito" des puerto-ricanischen Latin-Pop-Sängers Luis Fonsi. "Despacito" war für einen spanisch-sprachigen Song zwar schon relativ erfolgreich, den großen Durchbruch hatte Fonsi aber durch seine Kollaboration mit Justin Bieber.
Neue Zielgruppen erschließen durch Remixe mit bekannten Künstlern
Ähnlich lief das bei Maroon 5 und ihrem Song "Girls Like You". Erschienen ist die Original-Version von "Girls Like You" schon Ende 2017 auf dem sechsten Album der Band. Zum Hit wurde der Song durch die US-Rapperin Cardi B. Anke van de Weyer meint, beide Versionen des Songs klingen zuerst genau gleich, für die Wiederveröffentlichung ist aber eine Strophe hinzugekommen, die von Cardi B gerappt wird. Maroon 5 konnten so noch Cardi B-Fans dazugewinnen und umgekehrt – Win-Win für beide Seiten.