MüllstatistikWeniger Abfall trotz mehr Menschen

Die Tomaten in Plastikschalen, die Gurke eingeschweißt und zwischen dem veganen Käseaufschnitt ein Trennpapier – wir produzieren täglich Müll. Die Statistik zeigt jetzt aber: Es wird weniger. Wodurch wird dieser Trend ausgelöst?

Laut Meike Rosenplänter aus den Deutschlandfunk-Nova-Nachrichten setzt sich der Rückgang beim Müll vor allem durch weniger Sperrmüll und getrennt erfasste Wertstoffe zusammen, also Papier, Glas und Plastik. Da gab es den größten prozentualen Rückgang", berichtet sie. Trotzdem gab es beim Haushaltsmüll, dem sogenannten Restmüll, einen kleinen Anstieg. Im vergangenen Jahr produzierten wir durchschnittlich nur noch 433 Kilogramm Müll pro Kopf, rund 8,3 Kilo pro Woche.

Mehr Biomüll ist positiv

Besonders auffällig sei der Anstieg beim Biomüll. Dazu gehören Gartenabfälle, Essensreste oder Kartoffelschalen. Rosenplänter sagt, dieser Anstieg sei aber für Kommunen und Städte positiv, da diese Abfälle genutzt werden könnten. Dadurch könne mehr Biogas produziert werden.

"Sachen wie Schalen von Zitrusfrüchten und Essensreste, das soll alles in den Biomüll gekippt werden, weil's eh alles für Biogas verwendet wird."
Meike Rosenplänter, Deutschlandfunk-Nova-Nachrichten

Müll-Ranking: Stadtstaaten vorne, Baden-Württemberg sparsam

Die Zahlen zeigen zudem deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Hamburg führt die Liste mit dem meisten Müll an, gefolgt von den anderen Stadtstaaten Bremen und Berlin. "Am wenigsten Müll hat es 2023 in Baden-Württemberg gegeben", sagt Rosenplänter. Der Unterschied zwischen Hamburg und Baden-Württemberg sei erheblich und betrage mehr als hundert Kilo pro Kopf im vergangenen Jahr.

"Zwischen Hamburg und Baden-Württemberg liegt nicht nur die komplette Bundesrepublik, sondern auch immerhin etwas mehr als hundert Kilo Müll pro Kopf im Jahr 2023."
Meike Rosenplänter, Deutschlandfunk-Nova-Nachrichten

Trotz des Bevölkerungswachstums in Deutschland um mehr als 300.000 Menschen sei der Rückgang bemerkenswert. Laut Rosenplänter zeige das, dass weniger Müll produziert wurde, obwohl mehr Menschen im Land lebten – eine Entwicklung, die optimistisch stimmen könnte.