BeziehungsmodelleWir sind eigentlich polygam
Sind wir Menschen dafür gemacht, ein Leben lang mit demselben Partner zu leben? Diese Fragen wollen wir in Eine Stunde Liebe klären. Unter anderem erzählen Cleo und Roman von ihren Erfahrungen, die seit zwei Jahren in einer offenen Beziehung leben.
In vielen Beziehungen kommt früher oder später das Thema Fremdgehen auf. Im Buch "Abschied vom Mythos Monogamie" stellt der Züricher Psychologe Tim Wiesendanger die Frage, ob wir uns mit dem Anspruch, monogam zu leben, nicht allzu oft ins Unglück stürzen. Er plädiert dafür, neue Beziehungsmodelle zu entwickeln und zu leben, die unseren Bedürfnissen gerechter werden.
"Es geht darum, fernab der Normen rauszufinden, ob wir selbst der monogame, polygame oder polyamouröse Typ sind. An solchen Gefühlen ist nichts schlecht."
Für Wiesendanger steht fest, dass Menschen biologisch gesehen keine monogamen Wesen sind.
Zwei Jahre offene Beziehung
Cleo und Roman (Namen geändert) sind Ende 20 und führen seit zwei Jahren eine offene Beziehung. Cleo zieht Bilanz und verrät, welche Reaktionen die beiden bekommen, wenn sie offen von ihrem Modell sprechen.
"Auf einmal kommen Freunde an und fragen, ob du mit ihnen Sex haben willst. Weil sie das ausprobieren wollen."
Und auch im Liebestagebuch geht es ums Thema: Emil berichtet von starken Gefühlen, als seine Frau zum ersten Mal - abgesprochen - ein Date mit einem anderen Mann hatte.
- Feste Partnerschaft - und beide haben Sex mit anderen | In offenen Beziehungen haben die Partner auch Verhältnisse zu anderen. Beste Voraussetzung: Beide Partner haben da Bock drauf.
- Friedemann Karig: Vom Ende der Monogamie | Sie haben eine offene Beziehung, haben Sex mit einem Dritten oder probieren gemeinsame Abenteuer aus. Wo steht geschrieben, dass eine Beziehung immer nur aus zwei Menschen bestehen muss?
- Voll spießig?! Und jetzt Hochzeit, Kinder, Reihenhaus! | Das ist ziemlich klassisches Modell: Erst die Hochzeit, dann die Kinder, dann ab ins Reihenhaus. Klassisch, aber gerade sehr angesagt.