Mode für dicke MännerFett gestylt
William Beave Brooks ist dick, schwarz und trägt gerne auffällige Klamotten. Er ist Fa(t)shion-Blogger, Stylist und Personal Shopper - er spielt mit Rollenklischees und zieht an, was ihm gefällt. Auch, wenn das anderen nicht gefällt.
Eigentlich dachten wir, dass wir das mit den Klischees, was Klamotten angeht, schon hinter uns haben. Männer tragen doch auch mal ein lachsfarbenes Hemd und eine giftgrüne Röhrenjeans. Ja, das tun sie. Aber die Mehrzahl läuft immer noch relativ langweilig und in gedeckten Farben rum.
Kein Einheitsbrei für männliche Fa(t)shionistas
Blau, grau, dunkelgrün, schwarz. Haben die keinen Style, keinen Arsch in der Hose? Blasphemie! Der Fashion-Gott ist tief gekränkt, wenn das tatsächlich so ist. Aber zum Glück gibt's ja die Fa(t)shion-Blogger - die wollen auffallen, stylisch und sexy sein und mit ihren Klamotten etwas von ihrer Persönlichkeit zeigen. Wie William Beave Brooks zum Beispiel.
"I get messages from both ends, even from the bodypositive community saying I’m too skinny to consider myself fat. And then I get stuff from the other end saying I’m so unhealthy, I shouldn’t be promoting this unhealthy style of living. On one end I’m not fat enough on the other end I’m too fat."
Fa(t)shion-Bloggerinnen gibt es viele, und die männlichen Blogger ziehen inzwischen nach. Zu den bekannteren Namen gehört Bruce Sturgell. Er ist der Gründer des Blogs Chubstr und hat gesagt, dass Mode ein sicherer Weg in die Richtung ist, eine positive Einstellung zu seinem Körper zu bekommen.
Gerade wenn wir uns zu dick finden oder denken, dass wir andere Makel haben. Mit Mode kann man nicht nur viele Botschaften senden, beispielsweise über Beruf, Alter, soziale Zugehörigkeit und Interessen. Man kann verschiedene Rollen einnehmen und sich auch so in Szene setzen, dass man sich in seiner Haut wohlfühlt.
“A lot of the things that women wear now were initially men’s fashion. Even high heels were men’s fashion, wigs were men’s fashion. And then once women adopted it into their fashion, men thought it was feminine and so in an effort not to be feminine they didn’t wear it any more.”
Fa(t)shion-Blogger stellen gerne Stereotype infrage: Wir assoziieren mit einem sexualisierten Körper immer noch eher eine Frau. Männer, die in der Werbung gezeigt werden, haben grundsätzlich durchtrainierte Körper und sind schlank. Auch wenn die männlichen Fa(t)shionistas diesen Vorgaben nicht entsprechen, möchten sie gesehen werden und auch als sexuelle Wesen wahrgenommen werden.
Kurven zur Schau stellen, um Bild von Männern zu verändern
Auch wenn sie dick sind, ist das für sie kein Hindernis ihre Kurven mit durchsichtigen Oberteilen zur Schau zu stellen. "Männliche Mode hat auch viel mit Verstecken zu tun", sagt Journalistin Mithu Sanyal über die Art, wie wir Männer im Zusammenhang mit Mode und Medien wahrnehmen. Die Fa(t)shion-Blogger arbeiten daran, unsere Vorstellung davon, wie ein Mann aussehen sollte, zu verändern.
- Big Guy Flyy | Tumblr-Blog über Fa(t)shion von William Beave Brooks
- Chubstr | Big Men Styles und Shopping Guides