StilDer Meghan-Effekt: Wie die Herzogin von Sussex die Mode beeinflusst
In Paris ist gerade die Fashion Week zu Ende gegangen. Herzogin Meghan war zwar selbst nicht da, doch es gab Looks, die von ihr inspiriert waren. Einen ähnlichen Effekt gab es auch schon bei Diana und Kate.
Vor allem beim französischen Luxuslabel Givenchy gab es Kleidung, die vom Stil Meghans, der Frau von Prinz Harry und Herzogin von Sussex, inspiriert ist, berichtet Anke van de Weyer von Deutschlandfunk Nova. In den vergangenen Jahren zeigte die Mode von Givenchy sehr straighte, fast schon harte Schnitte. 2019 sei das alles etwas weicher geworden.
Der "urbane Chic" in der aristokratischen Welt
Die aktuelle Kollektion sei davon beeinflusst, dass gerade ein "urbaner Chic" in die aristokratische Welt Einzug hält, hat Clare Waight Keller, die künstlerische Leiterin von Givenchy, gesagt. Dass die Herzogin bei Givenchy indirekt als Inspiration genannt wird, ist keine große Überraschung, erklärt Anke van de Weyer. Meghan habe in einem Givenchy-Outfit geheiratet und auch sonst schon oft deren Mode getragen.
Dieser Effekt funktioniert aber auch andersherum: Meghan trägt ein Teil und danach wird es für Modefans zum Must-have.
"Was Herzogin Meghan trägt, wird danach wie blöd verkauft - und zwar messbar und richtig krass."
Als Meghan mal eine Jeans einer kleinen Marke getragen hat, die mit Frauen in Kambodscha zusammenarbeitet, konnten die danach 46 neue Mitarbeiterinnen einstellen.
Meghan, die Influencerin
Meghans Style sei vor allem auch davon geprägt, dass sie gerne Labels trägt und pusht, die nachhaltig produzieren, sagt Anke van de Weyer. Mittlerweile gibt es diverse Instagram-Accounts, die nichts anderes machen als den ganzen Tag Meghans Outfits zu posten. Die Accounts haben teilweise Hunderttausende Follower.
Zum Internationalen Frauentag war Meghan in einem Kleid der britischen Modekette Reiss unterwegs (unser Bild oben, unter anderen mit der Musikerin Annie Lennox, dem Model Adwoa Aboah und der ehemaligen australischen Premierministerin Julia Gillard). Umgerechnet etwas mehr als 300 Euro hat das Kleid gekostet und ist jetzt - Überraschung - überall ausverkauft.
Bei anderen Mitgliedern der britischen Königsfamilie gab es ähnliche Effekte, wenn es um deren Mode geht, sagt Anke van de Weyer.
"Kate-Effekt" und "Diana-Effekt"
Bei Herzogin Kate, der Frau von Prinz William, wurde zum Beispiel vom "Kate-Effekt" gesprochen. Was ihr Outfit betrifft, ist Meghan etwas lässiger am Start als Kate.
Und lange, bevor es Influencer überhaupt gab, war der "Diana-Effekt" zu beobachten. Sie hat damals zum Beispiel den Ausdruck "Revenge Dress" geprägt – als sie im schwarzen Minikleid bei einem Sommerfest aufgetaucht ist, während Prinz Charles parallel dazu im Fernsehen gestanden hat, dass er ihr fremdgegangen ist.
"Auch, wenn die Royals keine eigenen Social-Media-Accounts haben dürfen: Sie haben mehr Schlagkraft, als die krassesten Influencerinnen."
Lady Dianas modischer Einfluss hält bis heute an. So lässt sich etwa der Mode-Designer Virgil Abloh für sein Label Off White von ihrem Stil inspirieren.