HomeofficeWlan und fertig – Arbeiten auf den karibischen Inseln

Lust auf Homeoffice in der Karibik? Wegen Corona kommen kaum noch Touris auf die karibischen Inseln, deshalb werben die nun um digitale Nomaden. Ganz billig ist das aber nicht.

Homeoffice ist für viele Alltag. Und das kann auf Dauer ziemlich langweilig werden: Jeden Tag derselbe Schreibtisch, der Laptop auf dem Küchentisch, der Blick aus dem Fenster auf die Straße. Dabei brauchen die meisten von uns für die Arbeit nur einen Computer und eine ordentliche Internetverbindung. Und die gibt es auch auf den Karibischen Inseln.

Anguilla zum Beispiel. Das ist ein britisches Überseegebiet in der östlichen Karibik auf den kleinen Antillen. Dort gibt es lange Sandstrände, Palmen, Blick aufs Meer, abgeschiedene Buchten, die nur mit dem Boot erreicht werden können.

"Wir wollen eine neue Klientel ansprechen, die wir als digitale Nomaden bezeichnen und die mit einem verlängerten Aufenthaltsvisum aus der Ferne nach Anguilla kommen und hier arbeiten werden."
Kenroy Herbert, Anguilla Tourist Board

Und Anguilla wirbt gerade dafür, von dieser Urlaubswelt aus zu arbeiten. Für Kenroy Herbert vom Anguilla Tourist Board ist es eine Chance, Menschen anzuwerben, die digital Arbeiten und das von überall auf der Welt aus tun können.

Denn in Zeiten der Corona-Pandemie ist der Tourismus eingebrochen – und viele Inseln und Staaten in der Karibik sind massiv abhängig von Urlaubenden mit Geld. 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entfallen etwa in der Dominkanischen Republik auf den Tourismus, in Jamaika sind es 30 Prozent und in Inselstaaten wie den Bahamas, St. Lucia oder Antigua und Barbuda liege die Werte sogar zwischen 50 und 90 Prozent, berichtet die Taz.

Homeoffice in der Karibik kostet

Die Karibikstaaten brauchen also Geld und das hoffen sie nun, von Freelancern, Fernarbeitenden und Netznomadinnen zu bekommen. Wer drei Monate sein Homeoffice nach Anguilla verlegen möchte, zahlt 1.000 Dollar für die Arbeitserlaubnis, berichtet CNN. 2.000 Dollar für ein Jahr Arbeit im Urlaubsparadies.

Antigua. Es gibt hässlichere Orte.

Auch in anderen Urlaubszielen gibt es vergleichbare Angebote. In Barbados gibt es den "12-month Barbados Welcome Stamp". Wer ein Jahr in Barbados arbeiten möchte, ist herzlich willkommen und muss einen Jahresverdienst von mindestens 50.000 Dollar vorweisen.

Das Angebot in Barbados richtet sich direkt an Tele- und Homeoffice-Arbeiterinnen. Laut CNN hatten sich bis Mitte September schon über 1.300 Menschen für das Visum beworben.

Remote-Arbeiten geht auch in Europa

Das Homeoffice im Urlaubsparadies ist übrigens keine rein karibische Idee. Ähnliche Programme gibt es auch in Georgien, Kroatien oder den baltischen Staaten. In Georgien können digitale Nomaden am Programm "Remotely from Georgia" teilnehmen. Damit darf man dort 360 Tage lang ohne Visum leben und arbeiten.

Voraussetzung: ein Monatsgehalt von mindestens 2.000 Dollar. Außerdem müssten Interessenten bei der Einreise für zwölf Tage auf eigene Kosten in einem Hotel in Quarantäne gehen.