UN-Friedensmission MinusmaMehr Bundessoldaten nach Mali
Minusma - so heißt die UN-Friedensmission in Mali, eine der gefährlichsten Missionen der Vereinten Nationen, an der auch Deutschland beteiligt ist. Der Bundestag hat beschlossen, dass mehr Bundeswehrsoldaten nach Mali geschickt werden, um das Land zu stabilisieren.
In seiner Sitzung am 26. Januar hat der Bundestag beschlossen, dass bis zu 1000 Bundeswehrsoldaten nach Mali entsandt werden können. Bislang sind 650 deutsche Soldaten dort im Rahmen der UN-Friedensmission Minusma im Einsatz. Die Soldaten sollen ein Friedensabkommen überwachen, das die Regierung mit Aufständischen geschlossen hatte. Doch es kommt immer noch zu Auseinandersetzungen mit aufständischen und islamistischen Gruppen.
Die Lage in Mali ist laut dem Bericht, der dem Bundestag vorliegt, immer noch schwierig: Zwar sind 80 Prozent derjenigen, die im Land infolge des Bürgerkriegs vertrieben worden sind, in ihre Heimatregionen zurückgekehrt. Aber 33.000 Menschen sind immer noch in dem Land auf der Flucht.
"Rund drei Millionen Menschen sind dort weiter auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Niederlande ziehen sich aus der Mission zurück. Das soll mit deutschen Soldaten ausgeglichen werden."
Die Bundeswehr ist an zwei Missionen in dem Land beteiligt:
- Die Ausbildungsmission im Süden des Landes, in der Nähe der Hauptstadt Bamako
- Die UN-Friedensmission Minusma mit insgesamt 13.000 Soldatinnen und Soldaten und 2000 Polizisten aus 50 Nationen. Die Bundeswehr beteiligt sich seit drei Jahren an der Mission.
Im Rahmen von Minusma schützen deutsche Soldaten im Norden des Landes rund um die Stadt Gao das UN-Lager beispielsweise mit gepanzerten Fahrzeugen. Außerdem werden sie vor allem für Aufklärungsaufgaben eingesetzt.
Warum die Ausweitung des Bundeswehreinsatzes?
Jetzt sollen für die sogenannte Rettungskette, also den Transport von Verwundeten, zusätzlich acht Bundeswehrhubschrauber zum Einsatz kommen. Sie sollen diese Woche noch von Leipzig nach Afrika verlegt werden. Dafür werden 20 Hubschrauberführer und 100 Soldatinnen und Soldaten gebraucht.
Bei der UN-Sicherheitskonferenz vor zwei Jahren hatte sich die Bundesregierung bereit erklärt, mehr internationale Verantwortung zu übernehmen.
"Insgesamt ist es aus Sicht der Regierung folgerichtig, den Einsatz zu verstärken. Sonst würden in Mali stark engagierte Länder wie Frankreich fragen: Wo bleiben die Taten?"
Der Einsatz in Mali gilt als die gefährlichste UN-Mission weltweit. Mitte Januar wurden bei einem Anschlag in Gao, wo auch die deutschen Soldaten stationiert sind, mindestens 77 Menschen getötet und mehr als 100 teils schwer verletzt.