KörperspracheMimik-Experte Dirk Eilert: Mimik ist die Bühne unserer Emotionen
Keine körperliche Nähe, kein Lächeln wegen Masken - zwei Signale, die für uns wichtig sind, sagt Dirk Eilert. Jetzt in Corona-Zeiten merken wir, wie sehr uns nonverbale Kommunikation fehlt. Der Mimik-Experte erklärt, wie diese stille Sprache funktioniert und welche Bedeutung sie für uns hat.
Dirk Eilert hat drei Jahre lang Studien zum Thema Körpersprache zusammengetragen und ausgewertet. Der Mimik-Experte sagt, dass diese nonverbale Kommunikation sehr breit gefächert ist.
Unsere Sprache ist erst 40.000 Jahre alt, daneben gibt es andere nonverbale Kommunikationsformen. Hundebesitzerinnen zum Beispiel merken sehr schnell, welche Bedeutung die Kommunikation ihrer Tiere hat. Hunde als Haustiere begleiten uns schon seit 30.000 Jahren, sie haben gelernt, unsere Körpersprache zu lesen.
"Ich habe mich mit der kompletten Breite der Körpersprache beschäftigt."
Wir kommunizieren in den unterschiedlichsten Situationen wie beim Flirten, Lügen, während Verkaufsgesprächen oder in einer Führungsposition. Diese Situationen hat der Mimik-Experte analysiert. Dirk Eilert teilt die Körpersprache in neun Kanäle auf, einer davon ist die Mimik.
Seine Analyse hat er jetzt in dem Buch "Körpersprache entschlüsseln & verstehen: Die Mimikresonanz-Profibox" (erscheint beim Junfermann Verlag am 24. April 2020) veröffentlicht. Gedacht ist sein Buch für Menschen, die mehr über die stille Sprache erfahren wollen – als eine Art Nachschlagewerk der Körpersprache, sagt Dirk Eilert.
Bedeutung nonverbaler Kommunikation
Unser Gehirn scannt, wenn wir jemanden neu kennenlernen, innerhalb von hundert Millisekunden den anderen nach der Frage ab: Freund oder Feind? Um diese Einschätzung vorzunehmen, nutzt der Mensch vor allem die nonverbale Kommunikation, erklärt Dirk Eilert.
"Ich glaube, gerade in der aktuellen Corona-Zeit, ist die Körpersprache wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt."
Aufgrund der Maßnahmen, um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen, müssen wir auf körperliche Distanz gehen und in vielen Bereichen Mundschutzmasken tragen. Wir können das Lächeln des Gegenübers nicht mehr sehen.
Ohne Zuwendungssignale sind wir unsicher
Um aber zu erkennen, ob uns jemand freundlich gesinnt ist, brauchen wir die körperliche Nähe, den Blickkontakt und das Lächeln, erklärt der Mimik-Experte.
"Im Moment fallen zwei der Zuwendungssignale weg. Das ist der Punkt, an dem wir merken, wir sind doch sehr körperliche, nonverbale Wesen. Wir brauchen die soziale Rückkopplung."
Ohne diese körperlichen Zeichen hinkt unsere soziale Rückkopplung und wir sind verunsichert.
Im Gespräch geht Dirk Eilert näher darauf ein, ob wir uns vielleicht auch nur nonverbal verständigen könnten, wie wir geschickt auf nonverbale Zeichen in Videokonferenzen achten und wie wir richtig authentisch wirken können.