Möglicher MilitärschlagWarum ein Bundeswehreinsatz in Syrien möglich ist
Es wird wieder über einen Militärschlag gegen Syrien diskutiert. Dieses Mal hat es Deutschland nicht so einfach, sich herauszuhalten.
"Die Diskussion in Berlin ist gewaltig", sagt Christian Thiels, Verteidigungsexperte der Tagesschau. Es geht um die Diskussion, ob sich Deutschland an einem potenziellen Vergeltungsschlag gegen die Assad-Truppen in Syrien beteiligen soll, falls Assad Giftgas oder andere Chemie-Waffen einsetzen würde.
Es gibt erhebliche völkerrechtliche Bedenken, dass sich Deutschland an einem Militärschlag beteiligt. Die SPD und die Linkspartei haben ihre Ablehnung signalisiert, CDU, FDP und Grüne ziehen einen Militäreinsatz in Erwägung.
"Es geht um eine bessere Verhandlungsposition im Nachkriegssyrien."
Zwar ist der Krieg in Syrien weitgehend vorbei, doch Syrien will jetzt noch die Rebellen in der Region Idlib besiegen und das ganze Land unter die eigene Kontrolle bringen. Die USA wollen dem Ganzen nicht tatenlos zusehen. "Ein Vergeltungsschlag wäre das Offenhalten einer Option, um Einfluss auf das Ergebnis des Krieges zu nehmen", sagt Verteidigungsexperte Christian Thiels. "Es geht um eine bessere Verhandlungsposition im Nachkriegssyrien."
Die USA wollen Deutschland dabei haben
Die USA sind es auch, die Deutschland zu einer Beteiligung an einer militärischen Aktion bewegen wollen. Im Frühjahr dieses Jahres konnte sich Deutschland noch herausreden, man sei ja nicht gefragt worden, ob man mitmacht. "Jetzt fragen die Amerikaner aber ziemlich explizit", sagt Christian Thiels. US-Präsident Trump fordert von Europa, insbesondere von Deutschland als stärkste Wirtschaftskraft, schon länger mehr außenpolitische Verantwortung.
Bundeswehr wäre bereit für Einsatz in Syrien
Die Bundeswehr muss derzeit zwar diverse Probleme lösen, für einen Vergeltungsschlag in Syrien wäre sie aber einsatzbereit. Christian Thiels: "Ob Deutschland mitmacht oder nicht, macht militärisch aber keinen Unterschied."
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